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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 198

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
198 2 7. Die Völkerschlacht auf den katalaunischen Gefilden. zählen, schwoll ein Bächlein, das zwischen niedrigen Ufern durch jenes Gefilde fließt, zu einem reißenden Gießbach an, aber nicht durch Regengüsfe, sondern von dem Blute, welches den Wunden entströmte. Wer eine Wunde erhalten hatte und brennenden Durst davon empfand, der schlürfte da das mit Blut vermengte Wasser. In dieser Schlacht ward auch der alte König Theoderich, während er durch die Reihen der Seini- gen sprengte und sie zu kühnem Mut entflammte, vom Pferde gerissen. Unter den Füßen seiner über ihn wegstürmenden Goten hauchte der noch rüstige Greis sein Leben aus, nach- dem er länger als dreißig Jahre die Geschicke seines Bolkes mit kräftiger Hand und weisem Rate gelenkt hatte. Da trennten sich die Westgoten von den Alanen und stürmten, voll Schmerz über ihres Königs Fall, noch ingrim- miger auf die Scharen der Hunnen ein, und fast hätten sie den Attila selbst getötet, wenn er nickt vorsichtig geflohen und sich mit den Seinigen in seine Wagenburg zurückgezogen hätte. So gebrechlich auch diese Schutzwehr war, so fristete sie doch jetzt denen das Leben, denen kurz zuvor kein Wall und keine Mauer widerstehen konnte. Thorismud aber, König Theo- derichs Sohn, der mit Aetius jene Anhöhe genommen und die Feinde von dort verjagt hatte, geriet im Dunkel der Nacht, während er wähnte, zu den Seinigen zu kommen, unter die Wagen der Feinde. Er wehrte sich mannhaft, wurde aber am Kopfe verwundet und vom Pferde herabgerissen. Doch sein Gefolge half ihm aus der Not und führte ihn aus dem Kampfe. Auch Aetius war in der Verwirrung, die die Nacht mit sich brachte, von den Seinigen abgekommen und trieb mitten unter Feinden umher. Er soll sie ängstlich gefragt haben, ob den Goten nicht ein Unglück zugestoßen sei; doch ward seine Frage glücklicherweise im Getöse der Schlacht über- hört. Endlich fand er sich wieder zu dem Lager der Seinigen und verbrachte den Rest der Nacht unter dem Schutz ihrer Schilde. Als am nächsten Morgen die ^onne ausging, da sah man rings das Gefilde mit Leichen übersäet. Die Hunnen wagten keinen neuen Angriff, und deshalb schrieben Aetius und die
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