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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 232

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
232 32. Die Franken vor Klodwig. traten die wilden Waldsöhne Germaniens wie in eine andere Welt. Und je weiter die Franken in das Innere von Gallien vordrangen, desto auffallender wurde dieser Gegensatz. Denn die Franken glichen sich nicht wie die Ostgermanen allmählich der Kultur an, in die sie gerieten, sondern hielten ihre ur- sprüngliche Art weit zäher fest als jene. Das kam daher, weil sie den Zusammenhang mit der Heimat niemals verloren. Sie hausten zwar zum Teil auf römischem Boden, aber ihr Stamm- land, das sich am rechten Rheiuufer an der Ruhr und Lahn aufwärts in das Innerste Deutschlands bis zu den Thüringern hin erstreckte, haben sie niemals fahren lassen; und Deutsche blieben auf drei Seiten ihre Nachbarn: im Norden die Friesen, im Nordosten die Sachsen, im Osten die Thüringer, im Süd- osten und Süden die Alemannen. Das edelste Geschlecht unter den Franken war das der Merowinger, aus dem sie ihre langgelockten Gaukönige wählten. Einer dieser Merowinger war Chlogio, der um das Jahr 430 durch einen kühnen Eroberungszug die Wohnsitze seiner salischen Franken bedeutend nach Südwesten bis über Cambrai hinaus eriveiterte. Gleichzeitig dehnten sich die Ripuarier durch das Moselgebiet gegen die Maas bis oberhalb Verdun aus, so daß die Maas die Grenze zwischen Ripuariern und Saliern bildete. Die südlichen Nachbarn der Ripuarier blieben die Alemannen, deren Eroberungen sich bis zur oberen Seine erstreckten. Am rechten Rheinufer breiteten sich die hessischen oder Oberfranken aus. Von Chlogios Stamm soll Merowig entsprossen sein, den die Sage zum Sohn eines Meerungeheuers macht und von dem das Geschlecht den Namen fuhrt; und dessen Sohn wiederum war Childerich, der als ein König der salischen Franken in Tournai (Doornik) an der Schelde Hof hielt. Von ihm, der das Gebiet der Franken wieder beträchtlich nach Westen hin erweiterte, berichtet eine alte Überlieferung folgendes. Childerich ergab sich einem schwelgerischen Leben. Darüber ergrimmten seine Franken und nahmen ihm die Herrschaft. Er entfloh und kam nach Thüringen, ließ aber daheim einen Vertrauten, der sollte sehen, ob er nicht mit milder Überredung ihm die erzürnten Herzen wieder versöhnen
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