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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 250

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
250 33. Klodwig, der Gründer des Frankenreiches. sein Reich und Hort sind mein. Sende etliche von deinen Leuten zu mir, so will ich dir gern schicken, was dir von meines Vaters Schätzen gefällt." Klodwig antwortete: „Ich danke dir für deinen guten Willen. Wenn meine Leute zu dir kommen, so zeige ihnen alles. Du magst es dann selbst behalten." Und als des Königs Boten zu Kloderich kamen, öffnete er ihnen den Schatz seines Vaters. Sie nahmen dies und jenes in Augenschein. Und da er sie an eine große Truhe führte, sprach er: „In diesen Kasten pflegte mein Vater seine Goldstücke zu legen." Dabei bückte er sich, um ihnen zu zeigen, wie tief die Truhe sei. Aber in demselben Augen- blick zerschmetterte ihm einer der Königsboten mit der Streit- axt den Hirnschädel. So traf ihn derselbe Tod, den er ruchlos seinen! Vater bereitet hatte. Danach kam Klodwig nach Köln ge- ritten und berief das Volk zu einer Versammlung. Hier sprach er: „Hört, was sich zugetragen hat. Kloderich, der Sohn meines Blutsvetters Siegbert, trachtete nach seines Vaters Herrschaft und ließ ihn ermorden. Darauf wurde er selbst, während er seines Vaters Schätze musterte, von einem mir unbekannten Mann er- schlagen. An alledem bin ich durchaus schuldlos. Da es nun aber einmal so gekommen ist, so rate ich euch: wenn es euch genehm ist, wendet euch zu mir, daß ihr sicher lebt unter meinem Schutze!" Als die Versammelten dies hörten, erhoben sie ein Freuden- geschrei, schlugen mit den Speeren an ihre Schilde und niach- ten ihn zu ihrem Könige. So erhielt er Siegberts Reich und Hort, und das Volk desselben kam unter seine Herrschaft. Daraus wandte sich Klodwig gegen Chararich, der einen Stamm der salischen Franken beherrschte. Gegen ihn hegte Klodwig einen alten Groll. Denn als er zum Kampfe mit Syagrius gezogen war, hatte er Chararich zu Hülfe gerufen, und dieser war zwar mit einem Heere ausgernckt, hatte ihm aber keinen Beistand geleistet, sondern war während der Schlacht abseits stehen geblieben, den Ausgang des Kampfes abwartend, um sich dem Sieger anzuschließen. Deshalb suchte jetzt Klod- wig ihn zu verderben. Er nahm ihn und seinen Sohn mit List gefangen und ließ ihnen die königlichen Locken abschneiden und sie zu Geistlichen weihen. Als nun Chararich darüber
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