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1. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 117

1880 - Heidelberg : Winter
K. 19. tz 101. Kais.heinr. Ii.(Vertr. m.rud. v. Burg. K. 20. § 102. Reichsv. u. d. sächs. Kais.) 117 gab der Papst dem Kaiser wegen seiner Ergebenheit gegen den römischen Stuhl den Reichsapfel als Sinnbild der von Christi Kreuz beherrschten Welt, zu deren Oberherrn der Kaiser berufen sei. Zwar suchte eine kleine Adelssaction in Rom einen Aufstand zu machen, aber des Kaisers deutsches Gefolge dämpfte ihn sofort, und da sich ganz Italien ruhig verhielt, kehrte Kaiser Heinrich wieder nach Deutschland zurück. Zwei Jahre darauf schloß er zu Straßburg mit dem kinderlosen König Rudolf Iii von Burgund, dem er gegen seine widerspenstigen Vasallen half, einen Vertrag, vermöge dessen nach des Königs Tode der Kaiser über sämtliche burgundische Länder die Oberlehensherrschaft erhalten sollte. Die burgundischen Großen widersetzten sich zwar, mußten aber die kaiserlichen Waffen fühlen und die burgundischen Reichskleinodien in Heinrich's Händen sehen. Im Jahr 1020 kam Papst Benedict Viii selbst an das kaiserliche Hoflager nach Bamberg, weniger um dort die vom Kaiser erbaute Stephanskirche zu weihen, als um die kaiserliche Hilfe gegen die Griechen in Unteritalien zu erbitten, die sich, von Constantinopel aus unterstützt, in Apulien ausbreiteten und das päpstliche Gebiet bedrohten. Daher unternahm Heinrich Ii eine dritte Römerfahrt, auf der er die Griechen aus Apu- 1021 lien vertrieb und auch die denselben Vorschub leistenden Fürsten von Bene-vent, Capua, Salerno und Neapel zur Ruhe brachte. Auf seiner Rückkehr aus Apulien, zu der ihn die Krankheiten erzeugende Sommerhitze nötigte, gab er vier Neffen des langobardischen Bürgers Melus von Bari, welcher in Verbindung mit normannischen Rittern die Griechen bekämpft hatte, nördlich von Monte Cassino bei Sora eine Grafschaft und bestellte zu ihrem Schutze 25 normannische Ritter. Dadurch legte er, ohne es zu ahnen, den Grund zu dem nachmaligen Uormanmnreich in Unteritalien, das in der Folge den deutschen Kaisern bei ihren Kämpfen in Italien mit den Päpsten ein so gefährlicher Gegner wurde: denn die nach-herigen Fürsten dieses Reichs wurden eine große Stütze des päpstlichen Stuhls nicht nur gegen die römischen Adelsparteien, sondern auch gegen die Kaiser (§ 103 und § 111). Hierauf hielt Kaiser Heinrich Ii nach seiner Rückkehr aus Italien einen Reichstag zu Aachen, darauf zu Jvois (an den Ufern der Maas) mit dem König Robert von Frankreich eine glänzende Zusammenkunft, bei welcher beide Herrscher sich zur Errichtung eines allgemeinen Landfriedens verbündeten und wegen Wahrung des Kirchenfriedens mit dem Papste übereinkamen, daß zu Pavia ein großes Concilium für das ganze Abendland gehalten werden sollte, um die in Verfall geratenen kanonischen Bestimmungen wieder zu befestigen und alle Spaltungen beizulegen. Zu dem gleichen Zweck hatte er auch eine Zusammenkunft mit dem König Rudolf Iii von Burgund. Aber ehe es noch zu diesem Concil kommen konnte, starb der Papst Benedict, und kurz darauf erkrankte auch der Kaiser und starb, 52 Jahre alt, am 13. Juli 1024 in seiner Burg Grona (bei Göttingen). Er wurde .in Bamberg beigesetzt, wo nachmals auch seine Gemahlin an seiner Seite ihre Ruhestätte fand. Kap. 20. Innere Zustände Deutschlands unter den sächsischen Kaisern. 102. Die Keichsversassuny. Durch das Wiederaufkommen der herzoglichen Macht war die von Karl dem Großen geordnete Lehensmonarchie in eine aristokratisch-monarchische Regierung übergegangen, eine Re-
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