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1. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 176

1880 - Heidelberg : Winter
176 Kap. 24. § 125. Kais. Friedr. Ii. (Schlacht 6. Cortenuova. Neuer Bann.) Pracht die Feier seiner dritten Vermählung, und zwar mit Jsabella, der schönen Schwester König Heinrich's Iii von England, und suchte unmittelbar nachher auf dem glänzenden Reichstage zu Mainz im Jahre 1235, wo fast alle deutschen Fürsten zugegen waren, durch Bestätigung der Landeshoheit der Fürsten, durch Beschränkung der Städte in der Wahl ihrer Obrigkeit, durch das Verbot von Bündnissen, sowie durch einen allgemeinen Landfrieden die Ordnung in Deutschland wieder zu befestigen. Bei dieser Gelegenheit verschaffte er seinem zweiten, kaum neunjährigen Sohne Konrad die Nachfolge im Königtum, erklärte den Herzog Friedrich den Streitbaren von Oesterreich als Teilnehmer an der Empörung seines Sohnes Heinrich in die Reichsacht und legte den alten Streit des welfischen und staufischen Hauses dadurch bei, daß er dem Enkel Heinrich's des Löwen, Otto dem Kind, Braun-schweig-Lüneburg als ein vereinigtes und in beiden Linien erbliches Herzogtum zurückgab. 125. Der erneuerte heftige Kampf mit den lombardischen Städten und dem Papste zog ihn wieder von Deutschland ab. Von 1500 Rittern über die Alpen begleitet, demütigte er einstweilen einige oberitalische Städte (darunter Vicenza) und kehrte dann zurück, um den Herzog Friedrich den Streitbaren von Oesterreich, der in Baiern eingefallen war, zur Ruhe zu bringen und seinen zweiten Sohn Konrad zum König krönen zu lassen (1236), dem er nun die Reichsverweserschaft von Deutschland übertrug. Im folgenden Jahre (1237) erschien er wieder in Oberitalien, und zwar dies Mal mit einem ansehnlichen deutschen Heeresgefolge, dem sich auch eine größere Anzahl italienischer Ghibellinen anschloß, an deren Spitze der Markgraf von Treviso, Eselin di Romano, stand, ein ebenso tapferer und kühner als schlauer und grausamer Mann, der aber dabei die Vergrößerung seiner eigenen Herrschaft im Auge hatte. Die Eroberung von Mantua und die Schlacht bei Cortenuova, in welcher Friedrich mit Hilfe von 10,000 Saracenen, die er in Sold genommen hatte, die verbündeten Lombarden schlug, hatte die Unterwerfung vieler lombardischen Städte zur Folge. Darauf gab er Ezzelino seine natürliche Tochter zur Gemahlin. Sein durch Tapferkeit und Schönheit berühmter Sohn En?io heiratete 1238 Adelasia, die verwitwete Erbin der Insel Sardinien, auf welche Herrschaft der römische Stuhl Eigentumsansprüche machte, und nannte sich von da an König von Sardinien. Auch die Stadt Mailand wollte huldigen, wenn ihr das Recht gelassen würde, ihre eigene Obrigkeit zu wählen. Allein, vom Glücke verblendet, verlangte Friedrich ihre unbedingte Unterwerfung. Da ermannten sich die Mailänder und verschworen sich zum Kampfe auf Leben und Tod für ihre städtische Freiheit, und durch ihr Beispiel ermutigt, hielt sich auch das von Friedrich belagerte Brescia so ausdauernd, daß er 1238 einen Waffenstillstand eingehen mußte. Von da an schwand die Furcht vor den kaiserlichen Waffen, und die Hoffnung auf Rettung der Freiheit belebte sich um so leichter, als nun auch der Papst den Rückgang des kaiserlichen Glückes benützte und den Lombarden auf's neue mit der schärfsten Waffe der päpstlichen Macht zu Hilfe kam. Hauptsächlich ergrimmt über jene Entziehung Sardiniens, trat Gregor Ix sowohl mit den Lombarden als auch mit Venedig und Genua
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