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1. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 259

1880 - Heidelberg : Winter
Kap. 30. § 175. Die inneren Verhältnisse Deutschlands am Ende des Mittelalters. 259 Neapel auf Philipps Haupt kamen. Indes genoß er sein Glück nicht lange: er starb schon 1506 in der Blüte seiner Jahre, und in ihm ging auch für den König Max eine große Hoffnung zu Grabe. Doch erhielt Philipps Sohn Karl, Maximilians ältester Enkel, einstweilen die Anwartschaft auf den spanischen Thron, welchen König Ferdinand Ii, Jsabellas Gemahl, noch inne hatte. Nicht minder günstig waren die Aussichten, welche sich Maximilian für die zukünftige Erwerbung Böhmens und Ungarns darboten. Zwar wurde der Vertrag, welchen Maximilian mit dem König Wladislav i. I. 1491 für den Fall geschlossen hatte, daß, wenn dieser ohne männlichen Erben sterbe, Ungarn und Böhmen an Habsburg fallen solle (172), durch die unerwartete Geburt eines Sohnes gelöst. Allein es glückte dem Kaiser, durch persönliche Unterhandlung zu Wien 1515 einen neuen Vertrag zu stände zu bringen, in welchem eine Wechselheirat der beiden jüngeren Enkel Maximilians, Ferdinand und Maria, mit den beiden Kindern des Königs Wladislav, Anna und Ludwig, verabredet wurde. In Folge dieser Heirat wurde Ferdinands Gemahlin Anna die Stammmutter der deutschen Linie des habsburgischeu Hauses und, als ihr Bruder, der König Ludwig Ii von Ungarn und Böhmen, ohne Kinder starb, die Erbin dieser beiden Reiche, welche dadurch an Österreich fielen (195). Das Glück, welches für Österreichs Machtzuwachs aus allen diesen Eheverbindungen hervorging, bezeichnete man sprichwörtlich mit dem lateinischen Vers: Bella gerant alii, tu felix Austria nube! — Deutschland verdankte diesem Kaiser außer der schon genannten Landfriedensordnung auch eine allgemeine Polizeiordnung, die Einführung der von Franz von Taxis erfundenen Posten und eine geregeltere Einrichtung des Kriegswesens, wobei Max besonders in Betreff der Geschützkunst ein ungemeines Erfindungstalent bewies. Davon zeugen noch die vielgestalteten Geschütze, die, nach seinen Angaben gefertigt, das Wiener Zeughaus enthält. In das Ende der Regierung Maximilians fällt der Anbruch der Reformationszeit, welche im Verein mit den großen Entdeckungen und Erfindungen am Schluß des Mittelalters den Eintritt einer neuen Zeit vorbereitete. In die Reformationskämpfe einzugreifen verhinderte Maximilian fein baldiger Tod (187). Kap. 31. Rückblick auf die inneren Verhältnisse Deutschlands in den letzten Zeiten des Mittelalters. 175. Die Kreiseinteilung des deutschen Deichs. Da diese durch Maximilian I (173) eingeführte politische Einteilung rechtlich bis zur Auflösung des Reichs im 19. Jahrhundert fortbestand, so sollen die Namen und Hauptbestandteile der zehn Kreise hier aufgeführt werden. 1. Der österreichische Kreis umfaßte Österreich mit seinen Nebenländern, von der Adria bis an den Oberrhein (Kärnten mit Krain, Steiermark, Tirol, Breisgau). Gründer der habsburg-österreichischen Hausmacht war Rudolf I von Habsburg (1282). 2. Der bairische Kreis mit Ober- und Niederbaiern nebst dem Erzbistum Salzburg und den Bistümern Freising, Regensburg, Passau. Über das Herzogtum Baiern gebot seit 1180 das Haus Wittelsbach (121). Über die Teilung in Ober- und Niederbaiern s. 144. 17*
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