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1. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 413

1880 - Heidelberg : Winter
Kap. 41. § 254. Kurfürst Max Emanuel. Schlacht bei Höchstädt. 413 und besetzten fast ganz Belgien. Der Kurfürst von Köln, welcher inzwischen das Bergische hatte verwüsten lassen, mußte nach dem Verluste von Bonn nach Frankreich flüchten. 254. Während hierauf der tapfere Markgraf Ludwig von Baden, als Oberbefehlshaber der Reichsarmee, am Oberrhein Catinat bis Straßburg zurückdrängte und am Mittelrhein Meine zwang, die Festung Landau dem jungen römischen Könige Joseph I zu übergeben, bemächtigte sich der jetzt erst offen für Frankreich auftretende Kurfürst von Baiern durch List der Reichsstadt Ulm. Daraus vereinigte er sich mit dem Heere des französischen Marschalls Villars, der vom Rhein her durch die Pässe des Schwarzwaldes marschirt war, und drang, während dieser die Reichsarmee beobachtend und Baiern deckend zurückblieb, in Tirol ein, um der französischen Armee Veiidümes, die vom Gardasee aus gegen Trient heranrückte, die Hand zu reichen, nahm Kufstein und Innsbruck ein und rückte den Brenner hinauf. Allein ein Volksaufstand der dem Kaiserhausetreuen Tiroler unter Martin Sterzinger zwang ihn nach großem Verlust zur Umkehr. Er selbst geriet dabei in Lebensgefahr, aus der ihn nur die aufopfernde Treue des Grafen Arco rettete, welchen wegen seiner reicheren Kleidung ein Schütze für den Kurfürsten hielt und statt seiner niederschoß. Kurz darauf gingen alle Eroberungen in Tirol, mit Ausnahme von Kufstein, verloren; Vendome mußte nach einem vergeblichen Angriff auf Trient nach Italien zurückweichen. Inzwischen hausten am Oberrhein und in Schwaben die Franzosen ungestraft auf das schrecklichste und bemächtigten sich wieder der Festungen Landau und Breifach. Um daher der Bedrängnis des Kaisers, der zugleich in Ungarn einen Aufstand zu bekämpfen hatte, ein Ende zu machen, zog der Herzog Marlborough aus den Niederlanden, und der Prinz Eugen von Wien nach Deutschland, und beide vereinigten sich in Heilbronn am Neckar zu einem gemeinschaftlichen Plane, an dem auch der Markgraf von Baden, vom Rhein herbeikommend, Teil nahm. Eugen sollte den Rhein decken, konnte aber den Übergang eines neuen französischen Heeres unter Tallard und dessen Vereinigung mit dem Grafen von Marsin (Villars' Nachfolger) und dem Kurfürsten nicht verhindern. Doch war er rasch hinter Tallard hergezogen und vereinigte sich bei Donauwörth mit Marlborough, der unterdessen in der Nähe dieser Stadt mit dem Markgrafen Ludwig eine 12,000 Mann starke Abteilung Baiern am Schellenberg besiegt hatte. Der Markgraf nahm es sodann Über sich, Ingolstadt zu belagern. Vergebens ermahnten Marlborough und Eugen den Kurfürsten, dem reichsfeindlichen Bündnis mit Frankreich zu entsagen; auch seine Gemahlin und^seine Räte hatten dies vergebens getan. Der Kurfürst, auf Tal-lards Hilfe^ sich stützend, und ungeduldig, sein Baiern vom Feinde gesäubert zu sehen, verließ das feste Lager bei Lauin gen, in welchem sich bisher dav vereinigte Heer der Baiern und Franzosen gehalten hatte, und bot den Verbündeten ein Treffen an. So erfolgte die Schlacht bei Höchltädt und £Hmljcint (13. Aug.), in welcher Eugen und Marlborough den Franzosen eine solche Niederlage beibrachten, daß 14,000 Mcmn blieben, 15,000 (darunter Marschall Tallard) gefangen wurden
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