Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 488

1880 - Heidelberg : Winter
488 Kap. 48. § 288. Auflösung b. Rheinbunbes. Übergang b. Verbündet, über b. Rhein. ivödh über die Donau und von ba über Ansbach nach Würzburg gezogen und hatt-zwischen dem 24. und 25. Okt. diese Stadt, jeboch ohne die Festung genommen. Ein Befehl der Verbünbeten rief ihn von ba nach Hanau, um den von der Werra her nach dem Main und Rhein fliehenden Franzosen entgegenzutreten. Da es ungewiß war, ob Napoleon den Weg nach dem Rhein über Wetzlar ober über Hanau wählen würde, so entfenbete Wrebe tierschiebene Corps teils nach Gelnhausen, teils nach Frankfurt und behielt nur 40,000 Mann bei Hanau. Als daher Napoleon mit 65,000 Mann bei Hanau anlangte, so war Wrede im Nachteil. Da es dem Kaiser nicht um eine eigentliche Schlacht zu tun war, so galt es für ihn, auf Einem Punkte durchzubrechen. Dies gelang ihm mit Hilfe des heftigsten Geschützfeuers und unge-ftüntert Reitersturms. Zwar befahl Wrebe einen erneuerten Angriff mit 60 Geschützen zu machen, erhielt aber zur Antwort, daß der bairisch-österreichischen Artillerie die Munition ausgegangen sei; daher blieb ihm nichts übrig, als den Rückzug anzutreten. Um ein abermaliges Vorbringen Wrebes zu verhinbern, ließ Napoleon die Stadt neh-nten und brach nach Frankfurt auf. Wrebe nahm zwar den Franzosen in einem Sturm die Stadt tvieber und verfolgte sie bis an die Kinzigbrücke, würde aber durch eine Kugel schwer verwunbet. Von Frankfurt aus, wo noch ein Gefecht ftattfanb, zog Napoleon über Höchst und Mainz, von wo er im Frühjahr mit 300,000 Mann ausgezogen war, und wohin er jetzt mit noch 70,000 Mann zurückkam, über den Rhein. Auch Jerome war bereits am 26. Okt. aus Cassel nach Frankreich entflohen. 288. Weil die Fortsetzung des Kriegs den Monarchen bedenklich schien, so ließen sie Napoleon den Frieden anbieten, wenn er sich mit der Rheingrenze begnügen wollte. Napoleon ging nicht darauf ein und betrieb zu gleicher Zeit umfassende Rüstungen. Daher beschlossen die Monarchen den Krieg fortzusetzen. Die verbündeten Heere rückten wieder vorwärts, und in kurzem war das ganze rechte Rheinufer befreit. Der Rheinbund, das Königreich Westfalen und die Großherzogtümer Frankfurt und Berg lösten sich auf; Württemberg und die noch übrigen Rheinbundfürsten traten der Sache der Verbündeten bei. Die vertriebenen deutschen Fürsten kehrten in ihre Länder zurück, Preußen nahm die verlorenen Provinzen wieder in Besitz, Sachsen, Frankfurt und Berg wurden einstweilen unter eine Centralverwaltungsbehörde gestellt und aus den Kontingenten der bisherigen Rheinbundländer acht Armeecorps, zusammen 290,000 Mann, gebildet. (Die Organisation einer Volksbewaffnung, wie sie Preußen hatte und behielt, ließ sich nicht durchführen.) Mit der unbebingten Zurückgabe aller jener Länberteile an ihre vorigen Besitzer würden die Erwartungen vieler Patrioten in Betreff der Wieberherstellung eines deutschen Reiches nicht erfüllt. Denn ein größeres einheitliches Deutschland lag nicht in den Absichten Alexanbers, weil dann Rußlanb weniger Einfluß auf dasselbe hätte üben können; anderseits erschien dem Fürsten Metternich, als dem Senker der österreichischen Politik, der beutsch-nationale Aufschwung gefährlich. Darum mürbe auch bte schon feit dem Frühjahr eingesetzte und unter Steins Leitung gestellte Centralverwaltungsbehörbe für Deutschland in ihrer Wirksamkeit möglichst eingeschränkt, so daß ihr nur Sachsen, Frankfurt, Berg als gewissermaßen noch herrenlose Gebiete unterstellt würden. Die meisten von den Franzosen besetzten Festungen ergaben sich (doch Glogau, Magdeburg, Würzburg, Wesel und Mainz hielten sich bis zum Frieden). Die Dänen wurden durch den Kronprinzen von Schweden zum Frieden von Kiel und zur Abtretung Norwegens gezwungen und begnügten sich mit Schwedisch-Pommern, welches Preußen von ihnen gegen das Herzogtum Lauenburg eintauschte. ^ Da nach vielfachen Erwägungen beschlossen wurde, Napoleon in Frankreich selbst zu bekriegen, so riet Blücher zu einem raschen Eindringen und Vorgehen auf Paris, ehe Napoleon Zeit gewonnen habe.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer