Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte - S. 6

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
6 2. Die Religion der alten Deutschen. Der Donnerstag führt nach ihm den Namen, wie auch die verschiedenen Donnersberge und Donnersqnellen an ihn erinnern. In christlicher Zeit wurde Donar in den Apostel Petrus verwandelt, und die Donnersberge wurden zu Petersbergen. In Bayern lebt er als St. L e o n h a r d t weiter, der noch heute an oberbayrischen Bauernhäusern über der Stalltür als Schützer augebracht ist. 3. Wodan. Die Verkörperung des Windes, als einer starken und sinnfälligen Natnrgewalt, ist Wodan. Bei den Nordgermanen lautet der Name Odin, Wodan ist die deutsche Form. Wodan als Windgott bringt dem Landmann Segen; allerhand Erntegebräuche, tote das Stehenlassen der letzten Ähren, das Verbrennen auserlesener Garben und dergl., erinnern in manchen Gegenden noch an ihn. Nach der altgermanischen Vorstellung leben die Seelen der Abgeschiedenen in der Luft, im Winde, in den Bäumen, durch die der Wind flüstert, in den Bergen usw. fort; daher wird der Gott des Windes der Seelen-u n d Totenführer, der als Schimmelreiter, als Anführer der wilden Jagd, in der Luft erscheint. Auch dachte man sich ihn als Wanderer mit Hut, Mantel, Stab und Tasche. Roß, Wolf und Rabe sind Wodans heilige Tiere. Noch heute bringt das Hnfeifen (Wodans Roß) nach dem Glauben des Volkes Glück, und „Wolf" und „Ram" (= Rabe) klingen noch in manchen deutschen Namen wieder. Wodan war der Mittwoch heilig (vergl. engl. Wednesday). 4. Frija oder Frigg, die Gemahlin Wodans, war die wichtigste weibliche Gottheit bei den Germanen. Sie ist die Verkörperung der fruchtbaren Erde, ist Beschützerin des Ackerbaues und des ehelichen Glückes. Auf einem Wagen fährt sie über die Erde und befruchtet das Land. Nach ihr ist der Freitag genannt. Mit einem gemeinsamen Namen hießen alle Götter Äsen; unser Vorname Oskar ist damit zusammengesetzt. 5. Fortleben nach dem Tode. Uralt ist die Vorstellung, daß die aus dem Körper entflohenen Seelen nach dem Tode weiterleben; sie entweichen in die Wälder, Berge und Ouelleu. Die Seelen haben die Fähigkeit, sich zu verwandeln; dann sudjen sie die Nachlebenden als Spuk, G e s p e u st, M ci r t oder A l p heim. Sie können z. B. als ( Werwolf erscheinen, d. h. als ein gespenstischer Mann in Wolfsgestalt. Oder sie fahren in eine Frau, die dadurch zu einer Hexe wird. Seelentoesen, die die Natur beleben, find ferner die Albe n oder Elfen, die E r d m ä n n ch e n und Zwerge, die in den Höhlen und Bergen wohnen. Aus allen diesen Wesen ist durd) Zusammenfassung in eine Gestalt im Märchen die Frau Holle oder Berta geworden. 6. Tempel, Opfer und Priester. Die Germanen dachten sich die ganze Natur vou der Gottheit und den Seelenwesen belebt, und bei heiligen Bäumen, in geweihten Hainen und an geheimnisvoll rauschenden Quellen verehrten sie die Götter; aber sie hatten doch auch Tempel-gebäude. Diese lagen an besonders bedeutsamen Ortern und waren mit Wall oder Zaun umhegt. Manche als alte Burgen benannte Umwallungen werden als soldje Tempelbezirke angesehen. Der Tempel
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer