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1. Deutsche Geschichte - S. 56

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
56 23. Geistiges Leben im 12. und 13. Jahrhundert. des Rittertums, das immer das Weltliche und Volkstümliche im Gegensatz zu dem Geistlichen und Romanischen betonte. Auf deu Burgen des Ritters fand auch die deutsche Dicht u u g eiue Pflegestätte. Ritter waren die Dichter, und au deu Höfen der Fürsten und des Adels trugen sie ihre Dichtungen vor. Den Stoff zu den Dichtungen entnahmen sie den Sagen von Karl d. Gr. intb Roland, von dem britischen Könige Artus und seiner Tafelrunde, von Äneas und dem trojanischen Kriege. Der berühmte st e Dichter dieser höfischen Dichtungen ist Wolfram von Eschenbach, der in seinem „P a r z i v a l" die gewaltigste mittelalterliche Dichtung geschaffen hat. Um 1200 faßte ein dem Retinen nach unbekannter Dichter die volkstümlichen Erzählungen von den Helden der Völkerwanderung im Nibelungenliede zusammen und ein anderer verarbeitete bald darauf einen nordischen Stoss zum Gudrunliede. Beide Dichtungen verherrlichen d i e Treue zwischen Fürst und Vasall, zwischen Mann und Weib, sind daher echt deutsch. Zugleich mit dieser erzählenden Dichtung (Epik) blühte die Liederdichtung (Lyrik) als Minnegesang auf. In den Minneliedern kommt die Freude der Deutschen an der Natur, an Blumen, am Frühling, Vogelsang lind Sonnenschein zum Ausdruck. Den höchsten Gipfel dieser Kunst erreichte Walter von der Vogelweide. 3. Baukunst. In der bildenden Kunst blieb die Laienschaft hinter der Kirche zurück. Nur Fürsten und Könige begannen ihre Pfalzen und Burgen künstlerisch zu schmücken; die Staufer bauten Trifels, Hagenau, Gelnhaufen (bet Hanau), die Welfen die Burg in Braunschweig, die thüringer Landgrafen die Wartburg. Die weitaus größte Zahl aller künstlerischen Bauwerke waren kirchlicher Art; ganz Deutschland bedeckte sich mit hochragenden Domen. Anfangs blieb hierbei noch die romanische Bauweise herrschend, z. B. bei den prächtigen Domen zu Mainz und W o r m s. Etwa seit dem Jahre 1200 bürgerte sich dann von Nordfrankreich her auch bei uns der gotische Baustil ein, dessen Merkmal der Spitzbogen ist. Berühmte gotische Kirchen sind der D o nt z u Köl n (begonnen 1248, vollendet 1880), das Münster z u Straßburg (berühmtester Baumeister daran um 1300 Erwin von Steinbach, noch unvollendet), der Dom -zu F r e i b u r g , die Münster zu Basel und Breisach.
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