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1. Deutsche Geschichte - S. 176

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
176 78. Zweiter Kriegsbund gegen Frankreich (1799—1801). umentlicfip Regent des Landes. Die Republik bestand nur noch zum 3* Schlacht bei Marengo (1800). Friede zu Lüneville (1801). Bonaparte wünschte jetzt Frieden, um sich in seiner neuen Gewalt zu befestigen. Aber Österreich und England — Rußland hatte sich vom Kampfe zurückgezogen — wiesen jeden Vergleich zurück. „Gut," sprach Bonaparte, „so müssen wir den Frieden erobern!" Er zog über den großen St. Bernhard und trug bei M a r e u g o (unweit Alessandria) Einen entscheidenden Sieg über die Österreicher davon. Durch diesen Sieg gewann er ganz Italien zurück. Als iu demselben Jahre noch ein anderes österreichisches Heer in Bayern (bei Hohenlinden, südlich von München) geschlagen wurde, mußte Kaiser Franz um 'Frieden bitten. Dieser Friede kam 1801 zu Lüneville (südöstlich von Nancy) zustaude. Das linke Rhei nufer blieb in der Hand der Franzosen, die es ja tatsächlich schon seit 1795 besaßen. Übrigens muß anerkannt werden, daß Napoleon dem Lande manche Wohltat erwies; er stellte eine geordnete Verwalt ii n g her, führte ein in vielen Beziehungen vortreffliches G e s e tz b n ch (code Napoleon) ein und legte die ersten Kunststraßen au. Aber wegen der beständigen Kriege mußten die Bewohner hohe Abgaben entrichten. Außerdem wurde jede freie Meinungsäußerung unterdrückt; die deutsche Sprache sollte ausgerottet werden; der Kölner Dom wurde als Proviantamt benutzt. 4. Umsturz der de^rtscheu Reichsoerfassung. Reichsdeputationshauptschluß (1803). Der Friede war wiederhergestellt, aber er brachte für Deutschland nur neue Umwälzungen. Deutschland hatte mit dem Verluste des linken Rheinusers den neunten Teil seines Bodens und den siebenten Teil seiner Bevölkerung, über 1200 Quadrat-ineilen mit fast vier Millionen Einwohnern, verloren. In dem Frieden zu Lüneville war bestimmt worden, daß diejenigen deutschen Staaten, die durch die Abtretung des linken Rheinusers einen Gebietsverlust erlitten hatten, auf dem rechten Ufer entschädigt werden sollten. Um diese Angelegenheit zu ordnen, setzte der deutsche Reichstag zu Regensburg eine Reichsdeputation, d. h. einen Ausschuß ein. In Wirklichkeit fiel die Entscheidung aber zu Paris. Es war eiue Schmach, wie so viele deutsche Fürsten sich um die Guust Napoleons und bestechlicher französischer Staatsmänner bewarben, um möglichst viel für sich heranszufchlagen. Diese ganze Verhandlung war eine Art Auktions-Geschäft; wer gut zahlte, erhielt Land und Leute, wer knauserte, der verlor alles. Nach langwierigen Verhandlungen kam endlich der R e i ch s d e p u t a t i o n s - H a u p t s ch l u ß zustande, wie ihn Napoleon wünschte. Dadurch wurden die Gebiete der g e i st -liehen Fürstentümer fast sämtlich säkularisiert, d. h. iu weltliche Fürstentümer verwandelt, und die Reichsstädte b i s aus sechs (Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg) m e d i a t i s i e r t, d. h. aus unmittelbaren Untertanen .des Kaisers zu mittelbaren gemacht und einem Landesherrn ver-
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