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1. Deutsche Geschichte - S. 208

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
208 88. Der Wiener Kongreß. Der Deutsche Bund. Preußen mußte die Wiederherstellung und Abruuduug seines altert Staatsgebietes erwarten. Damit verknüpften sich aber zwei weitere schwierige Aufgaben, nämlich die Entscheidung über das Schicksal Sachsens und Polens. Preußen forderte zur Abruuduug seiner Grenze die Einverleibung Sachsens. Der sächsische König Friedrich August hatte bis zuletzt' mit dem größten Teile seiner Armee bei Napoleons Fahnen ausgehalten, hatte uoch am 19. Oktober 1813, als jer Kampf um Leipzig schon entschieden war, die Aufforderung der Verbündeten zur Zurückziehung seiner Truppen abgelehnt. _ Es galt daher auch als sicher, daß Sachsen nach dem Abschluß des Friedens m preußischen Besitz übergehen werde. Aber Österreich und Frankreich arbeiteten' dagegen; man ahnte in dem aufsteigenden Preußen schon dunkel deu Hort der deutschen Einheit, darum sollte Preußen niedergehalten werden. Der einzige Freund Preußens war Rußland; dafür erwartete Zar Alexander I. aber auch, daß Preußen seinem Plan die Wiederherstellung Polens zu einem selbständigen Reich unter russischer Oberhoheit, zustimmen werde. Mit Rußland verständigte sich Friedrich Wilhelm; aber Österreich und Frankreich wollten auf Preußens Forderung nicht eingehen. Fast wäre es zwischen den Verbündeten noch zu einem Kriege gekommen; schließlich jedoch einigten steh me Gegner auf friedlichem Wege, indem jeder von feiner Forderung etwas nachließ. Preußen begnügte sich mit der größeren Hälfte Sachsens und qab einen Teil seiner polnischen Gebiete an Rußland, bekam dafür aber Thoru, Danzig mtd den Netzedistrikt, außerdem Vorpommern mit Rügen; in Westfalen erhielt es das Siegener Land, die Herzogtümer Jülich und Berg und die Erzbistümer Köln und Trier. So ging Preußen zwar nicht besonders günstig ans dem Wiener Kongreß hervor, seine Wünsche wurden bei weitem nicht befriedrigt, aber die größere Hälfte Deutschlands gehorchte doch dent preußischen Zepter. Das verkleinerte Sachsen behielt den Königstitel, wählend Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg den großherzoglichen Titel erhielten. 2. Der Deutsche Bund. Neben der Neuregelung des Besitzstandes der einzelnen Fürsten hatte sich der Wiener Kongreß auch mit der Frage nach dem Verhältnis der deutschen Staaten untereinander zu beschäftigen. Das deutsche Volk hatte aus eine Lr= Neuerung des Kaisertums gehofft. Aber um die Wünsche des Volkes kümmerte man sich in Wien nicht. Der schlimmste Gegner eines geeinten Deutschen Reichs war Österreich; es fürchtete, daß dadurch feine eigene Staatseinheit bedroht werde. Deshalb kam statt eines Deutschen Kaiserreichs nur der Deutsche Buud zustaude. Er setzte sich aus 39 Staaten zusammen und war ein Verband der Regierungen ohne jede Beteiligung des Volkes. Die gemeinsamen Angelegenheiten sollten von'einer Versammlung der Gesandten der einzelnen Staaten, dem Bundestage, beraten werden. Zum Sitz des Bundestages wurde F r a u k s u r t a M. bestimmt. Österreich führte den Vorsitz und hatte dadurch den größten Einfluß aus den Bund. Es sollte ein B u n d e s-heer ans den Anteilen der Einzelstaaten gebildet werden, ist? tut . / \
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