Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte - S. 233

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
95. Der Deutsche Krieg von 1866. 233 vielen Stellen zu führen hatte, entwickelte eine unglaubliche Raschheit. Zunächst wandte es sich an seine feindlichen Nachbarn in N o r d -Deutschland, an Hannover, Kurhessen und Sachsen, und fragte sie, ob sie neutral bleiben, ihre Heere entlassen und zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne Österreich die Hand bieten wollten. „Nein!" hieß es. Gleich am folgenden Tage (16. Juni) rückten nun die Preußen in alle drei Länder ein und bemächtigten sich ihrer ohne Schwertstreich in wenigen Tagen. Der König von Sachsen zog mit seinem Heere nach Böhmen hinein, um sich mit den Österreichern zu vereinigen; der Kurfürst von Hessen entsandte seine Truppen nach Süddeutschlaud, ließ sich selbst aber auf Wilhelmshöhe gefangen nehmen und wurde nach Stettin gebracht. Der König von Hannover hatte feine Armee nach Süden geführt, um sich mit den Bayern zu vereinigen. Aber die Preußen griffen ihn bei Langensalza in Thüringen an. Obwohl siegreich, mußten die Hannoüeraner sich doch zwei Tage nach der Schlacht ergeben. Die Soldaten wurden, nachdem sie ihre Waffen abgegeben hatten, in die .Heimat entlassen. 4. Einmarsch in Böhmen. Preußen hatte in überraschender Kürze zwei Königreiche und ein Kurfürstentum erobert; aber das Schwerste stand noch bevor: Österreich war der Hauptgegner; aus Österreich hatten alle Feinde Preußens ihre Hoffnung gefetzt. Kaiser Franz Joses hatte in Böhmen eine Armee von 250 000 Mann zusammengezogen; als noch 30 000 Sachsen hinzukamen, waren es 280 000 Mann. Den Oberbefehl führte der tüchtige General V e n e d e k. Man erwartete nun, daß die Österreicher rasch ans Böhmen hervorbrechen und in Preußen einfallen würden; aber die Preußen waren ihnen viel zu schnell. Mit drei Armeen von zusammen 300 000 Mann drangen sie durch den böhmischen Gebirgswall, der Kronprinz mit der 2. Armee von Schlesien aus, Prinz Friedrich Karl mit der 1. Armee durch die Lausitz und Herwarth von Bittenfeld mit der Elbarmee von Dresden her. In Böhmen vereinigten sie sich, ohne daß Benedef es zu hindern vermochte. Jetzt erschien König Wilhelm selbst auf dem Kriegsschauplätze und übernahm den Oberbefehl. Bismarck, sowie den Generalmoltke, einen Meister der Kriegskunst, brachte er mit. Die Preußen standen bei Gitschin (nordwestlich von Königgrätz), die Österreicher bei Königgrätz (an der oberen Elbe). In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli beschloß der König nach einer Besprechung mit Moltfe, am anderen Tage den Feind anzugreifen. Zwar stand der Kronprinz mehrere Meilen weiter elbaufwärts und konnte vor Mittag nicht auf dem Walplatze erscheinen; aber dennoch wollte der König im Vertrauen auf die Tapferkeit feiner Truppen die Schlacht wagen. 5. Königgrätz (3. Juli 1866). Am 3. Juli, morgens 8 Uhr, begann der Kampf. Die Österreicher hatten eine ausgezeichnete Stellung ans terrassenförmig sich erhebenden Hügeln. Vor ihnen zog sich das Tal der B i st r i tz hin. In der Mitte vor ihnen lag das Dorf Sadowa, oben ans den Hohen Chlnm und weiter zurück an der Elbe Königgrätz.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer