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1. Deutsche Geschichte - S. 272

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
272 105. Deutschland in Afrika und Ostasien. und vernichtet. Die Wahehes wurden zwar bestraft und zum Gehorsam zurückgebracht, doch dauerten die Unruhen bis 1898 fort. Als darauf die Kolouie aufzublühen begann, brach im Jahre 1905 aufs neue ein Aufstand aus, der mit der Ermordung von Missionaren begann und bald größere Ausdehnung annahm. Durch die Entsendung deutscher Truppen wurde er aber in seiner Verbreitung gehemmt und im folgenden Jahre ganz unterdrückt. Seitdem ist die friedliche Entwickelung der Kolouie nicht wieder gestört worden. 3. Siidwestasrika. Am meisten machte Südwestafrika dem Deutschen Reiche zu schassen. Hier leistete der Hottentottenhäuptling Hendrik Witboi oon 1893 bis 1896 gefährlichen Widerstand und konnte nur mit großen Schwierigkeiten zum Gehorsam gebracht werden. Dann brach im folgenden Jahre (1897) eine schwere Rinderpest über ganz Südwestafrika herein und fügte dem Lande empfindlichen Schaden zu. Nachdem darauf eine Zeitlang Ruhe geherrscht hatte, kam im Januar 1904 die Nachricht nach Deutschland, daß das etwa 60 000 Köpfe zählende Volk der Herero einen allgemeinen Aufstand unternommen, eilte Anzahl deutscher Ansiedlungen überfallen und die Farmer teilweise unter unmenschlichen Qualen niedergemetzelt habe. Als Ursache des Aufruhrs ist jedenfalls der Mißmut der Herero darüber anzusehen, daß die Deutschen in ihrem Lande sich die Herrschaft angemaßt hatten. Sofort wurden Trnppen zur Bestrafung der Herero hinausgesandt, die ersten verließen bereits am 21. Januar Bremen Durch weitere Seuduugeu stieg die Zahl der deutschen Soldaten in der Kolonie auf 17 000 Mann. In vielen blutigen und verlustreichen Kämpfen wurden die Herero zurückgeworfen. Aber immer wieder entzogen sie sich den Umzingelungen der Deutschen, und selbst der mit schweren Opfern erkämpfte Sieg am Waterberg am 11. und 12. August 1904 erwies sich nur als ein halber Erfolg. Als es gelaug, vou allen Seiten geschlossen gegen sie vorzugehen, wurden sic genötigt, in eine Sandwüste zu flüchten, wo sie vor Hunger und Durst umkamen. Erst da war ihre Widerstandskraft gebrochen. Aber mit dem Aufstand der Herero verknüpfte sich irrt Oktober 1904 auch uoch der der Hottentotten im Süden der Kolonie. Ihr alter Führer Hendrik Witboi, der 10 Jahre den Deutschen ergeben gewesen war, brach die Treue; und da die Hottentotten flinke Reiter und sichere Schützen waren, auch das Land vortrefflich kannten und Hendriks Führung durch Umsicht und Kühnheit sich auszeichnete, so entstand für uns ein Krieg, der noch schwerer war als der mit den Herero. Was unsere braven Truppen in diesen zwei afrikanischen Feldzügen geleistet haben, nicht bloß im Gefecht, sondern auch in Ertragung von Huuger und Durst in dem vielfach sandigen und wasserarmen, mit Dornbusch durchzogenen, zum Teil auch von unnahbaren Felsen bedeckten Lande, das füllt eins der ruhmreichsten Blätter deutscher Kriegsgeschichte. Die Soldaten und Offiziere wetteiferten in Hittgabe an ihre schweren Pflichten; zu den Erkundigungsritten, die stets mit Todesgefahr verbunden waren, drängten sich immer so viele Freiwillige, daß man regelmäßig eine große Anzahl abweisen mußte.
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