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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 32

1902 - Leipzig : Hirt
32 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. Gunst des Groen Knigs, dem die damalige Sprache zu schwerfllig war, und der die literarischen Gren seiner Zeit (auer Geliert) nicht nach Verdienst wrdigte,^) versagt. 3. Die deutsche Musik hatte mit der Literatur gleichzeitig ihre klassische Periode, und zwar wurde sie unter Maria Theresia und Joseph Ii. am meisten in Wien gepflegt. Hier lebte Haydn, der in seinen Symphonien und Streichquartetten nicht weniger als in seinen Oratorien (Die Schpfung, Die Jahreszeiten) sich als den bahnbrechenden Meister der Neuzeit zeigt. Einer der gewaltigsten, vielseitigsten und fruchtbarsten Komponisten aller Zeiten war Mozart aus Salzburg. Schon in frher Jugend war er ein musikalisches Wunder. Unter Joseph Ii. lebte er bis zu seinem frhen Tode (er starb im 36. Lebeils-jhre) in Wien. (Opern: Figaros Hochzeit, Don Juan, Zauberflte.) Nach seinem und Josephs Il Tode lebte Beethoven aus Bonn in Wien. Er hat das Hchste auf dem Gebiete der Instrumentalmusik geleistet. In der letzten Zeit seines Lebens war er taub! Gleichzeitig mit ihm wirkte dort der gemtvolle Liederkomponist Franz Schubert. Die Wissenschaften. Wie die unbeschrnkte Duldung des Groen Knigs und anderer Fürsten, die ihm nachahmten, den Wissenschaften zu gute kam, zeigte sich in ihren Leistungen. Berufene Geschichtschreiber, wie Joh. v. Mller,*) schrieben die Ereignisse ihrer Zeit nieder, Herder wies in seinen Ideen zur Philosophie der Geschichte" den Fortschritt in der Entwicklung der Menschheit nach, Winckelmann erschlo das Verstndnis der alten Kunst in seiner Geschichte der Kunst des Alter-turne", Lessiug wies im Laokoon" der Malerei und der Poesie ihr Gebiet an, und der bescheidene Knigsberger Weltweise Kant, der in seinem laugen Leben nie der die Umgegend seiner Vaterstadt hinausgekommen ist, bte durch seine Lehren**) eilten Einflu aus, dein sich auch die grten Geister (z. B. Schiller) willig hingaben. Unterdessen gab der Schweizer Pdagoge Pestalozzi die Anregung zur Verbesserung des Schulunterrichts, der Amerikaner Benjamin Franklin erfand den Blitzableiter, der Englnder James Watt verbesserte die Dampfmaschine ( 90, 3), der Franzose Montgolfier machte zum Staunen der Menschheit seine ersten Luftfahrten, und der Schwede Linne fand die nach ihm benannte Einteilung der Pflanzen. Welche Wissenschaften wurden vorzugsweise in Deutschland und welche mehr im Auslande gefrdert? *) Schillers Tell V, I, 110. **) Die hchsten Begriffe: Gott, Freiheit, Unsterblichkeit, lassen sich durch bloes Nachdenken (reine Vernunft) nicht beweisen, sie sind aber unabweisbare Forderungen des sittlichen Bewutseins (der praktischen Vernunft).
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