Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 82

1902 - Leipzig : Hirt
82 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. der Verbreitung der Kuust zeigt sich das Bestreben knstlerisch-geflliger Ausstattung an Gebuden und Anlagen, in der Einrichtung von Wohnungen und ffentlichen Rumen, bei Festen und Aufzgen. Da aber die Meinung, die Kunst htte auf den Geschmack der groen Menge veredelnd eingewirkt, eine falsche wre, zeigen die Launen der Mode. Die Leistungen der Gewerbttigkeit haben sich mit Hilfe der Maschinen, welche mechanische Krfte an die Stelle der Menschen-Hand setzen, und mit Hilfe der Arbeitsteilung, wodurch jedem Arbeiter nur eine Ttigkeit zugewiesen wird, in erstaunlichem Grade gesteigert. Dadurch sind unsere Wohnungen, unser ganzes Leben, unser Essen, Trinken, Kleidung usw. mit einem Luxus ausgestattet, von dem sich frher auch die Reichsten nichts trumen lieen. Freilich hat gerade die Maschinenarbeit auch tiefe Schden mit sich gebracht; hoffen wir, da ihre Heilung auf dem Wege friedlicher Entwicklung gelinge! Die Weltausstellungen geben Gelegenheit, die Leistungen ver-schiedener Völker zu vergleichen. Whrend noch im Jahre 1876 auf der Ausstellung in Philadelphia die deutsche Industrie deu harten Tadel: Billig und schlecht" hinnehmen mute, haben die Deutscheu 1893 in Chicago und 1900 in Paris unter allen Vlkern das Beste geleistet. Seitdem unsere Zeit ,,deit Dampf, den wilden Riesen, vor ihren Wagen angeschirrt", hat sich das Netz der Verkehrsadern, die zugleich Knlturaderu sind, so erweitert, da die ganze Erde davon umspannt ist, und so verdichtet, da wenigstens in unserem Erdteil kaum noch ein Winkel vom Weltverkehr ausgeschlossen ist. Fast alle Lnder der Erde nehmen am Handel teil. Wir beziehen z. B. Ge-treide ans Rußland, Kaffee aus Brasilien, Tee aus China, Fleisch-extrakt aus Argentinien, Wein aus den sdlichen Lndern Europas, Baumwolle aus Nordamerika, Wolle aus Australien, Elfenbein aus Afrika und schicken dafr die Erzengnisse unserer Industrie, namentlich Webereien, Instrumente und Maschinen, ins Ausland. Zwischen den Wirkungen der nationalen Staatenbildung und denen des Gedankenaustausches, des Handels und Verkehrs besteht ein Gegen-satz: jene trennt die Völker voneinander, diese reien die Schranken nieder. Ans allen Gebieten bemerken wir ein angestrengtes Streben nach hervorragenden Leistungen: im Gewerbe, in der Kunst, in der Wissen-schast, im Erwerb, im Sport und auch im Lebensgenu. Die Folgen dieser fieberhaften Ttigkeit sind leider nicht ausschlielich gute. Wie mancher vergit im Trotze seines Riesenwerks, da droben einer sitzt auf ew'gem Thron!" Wie mancher untergrbt durch beranstrengung der Nerven seine Gesundheit und wandert ins Kurhaus oder ins Irrenhaus!
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer