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1. Altertum - S. 37

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 37 — vom Volke geleitet: er war es vielmehr, der die Masse lenkte, weil er nicht durch ungebührliche Mittel zu seiner Macht gelangt war und also nicht nach Gefallen zu reden brauchte. Wenn er daher wahrnahm, daß sie zur Unzeit aus Uebermut sich verwegener Zuversicht überließen, so wußte er sie durch seine Rede zur Furcht herabzustimmen; wenn sie ohne Grund sich ängsteten, richtete er sie im Gegenteil wieder aus. So sand dem Namen nach eine Volksregierung, in der Tat aber die Herrschaft des ersten Mannes statt.1) Seine Nachfolger aber, die untereinander aus gleicher Stufe standen und doch einander den Rang abzulaufen versuchten, wählten dazu den Weg, nach den wechselnden Gelüsten der Massen ihre Politik einzurichten.2) 28. Die Kuustschöpfuugen auf der Akropolis^) unter Perikles. Plutarch, Perikles, Kap. 12 und 13. Nach I. F. Kaltwasser. „Die Werke der Akropolis scheinen gewachsen, nicht gemacht zu sein. Nur hier offenbart sich die Größe Athens vollkommen, aber hier spürt man auch unmittelbar, was die Staatskunst des Perikles gewollt und gekonnt hat" (v. Wilamowitz). Der Eesamtpreis aller seit 418 durch Perikles aufgeführten Bauwerke wird auf rund 6300 Talente (— 29,670,000./^) veranschlagt; Hertzberg, Hellas und Rom, I, S. 277. Gerade das, was der Stadt Athen ant meisten zur Zier und Verschönerung gereichte, was bei anderen Völkern die größte Bewunderung erregte und für Griechenland das einzige Zeugnis ist, daß seine so hoch gepriesene Macht und sein Glück in älteren Zeiten keine Erdichtung, ich meine die Aufführung der prachtvollen Bauwerke, rief unter allen Staatshandlungen des Perikles bei seinen Gegnern die größte Mißgunst hervor. Bei der Schöpfung dieser Bauwerke selbst, die so glänzend in ihrer Größe und ganz unnachahmlich in ihrer Gestalt und Schönheit waren, da die Künstler wetteiferten, den Entwurf durch treffliche Ausführung zu übertreffen, verdient nichts so sehr Bewunderung als die Schnelligkeit. Von jedem dieser Werke glaubte man, daß es kaum in vielen Menschenaltern würde zustande kommen, und dennoch erhielten sie alle während der rührigen Verwaltung eines einzigen Mannes ihre Vollendung. Und so verdienen die Schöpfungen des Perikles um so mehr Bewunderung, weil sie in so kurzer Zeit für eine lange Zeit entstanden sind. Denn der Schönheit nach konnte jedes Werk gleich damals für alt gelten, der Vollkommenheit nach ist jedes noch jetzt als neu und frisch zu schauen: so sehr prangt an ihnen immerfort eine Art von lebendiger Neuheit, die ihr Ansehn schützt gegen den nagenden Zahn der Zeit, gleich als wenn ein immerdar jugendlicher Geist, eine nie alternde Seele ihnen eingeflößt sei. *) Vgl. Caesar, Cromwell, Napoleon (als 1. Konsul). — 2) Vgl. Kleon. 3) Vgl. hierzu Zurbonsen, Geschichtliche Repetitionsfragen, t>. Aufl. I. ■Nr. 142 ff.
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