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1. Altertum - S. 143

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 143 — Als alles in der üblichen Weise verrichtet war, hüllte er sich in Prächtige Gewänder, die gleich dem Lichte strahlten, und legte sich auf ein ganz weißes Bett, da er keinen Purpur mehr berühren wollte. Hieraus sandte er mit erhobener Stimme ein Dankgebet zu Gott empor; „nun weiß ich mich," fügte er hinzu, „wahrhaft glücklich; jetzt lebe ich der Ueberzeugung, daß ich des unsterblichen Lebens würdig erscheine und das göttliche Licht empfangen habe." Da nun die Hauptleute und Führer der Truppen eintraten und weinend klagten, daß sie nun verlassen sein würden und ihm Verlängerung seines Lebens wünschten, antwortete er auch diesen, jetzt erst habe er das wahre Leben erhalten. Deshalb verlange er sehnsuchtsvoll nach dem himmlischen Vaterlande und wolle den Hingang zu seinem Gotte nicht hinausschieben. Hieraus bekundete er in ihrer Gegenwart seinen letzten Willen . . . Alles dies trug sich an dem größten Festtage der hochgefeierten und hochheiligen Pentekostej) zu, und am Tage derselben, den man mit Recht das Fest der Feste nennen könnte, um die Mittagszeit ward der Kaiser zu seinem Gotte aufgenommen. Die Trabanten sowie die ganze Schar der Leibwächter zerrissen ihre Kleider und warfen sich zu Boden; unter Wehklagen, Jammern und Schreien stießen sie mit dem Kopfe gegen die Erde und riefen nach ihrem Herrscher . . . Es hoben aber die Soldaten den Leichnam vom Bett auf und legten ihn in einen goldenen Sarg; sie bedeckten ihn mit einem purpurnen Gewände und brachten ihn in die nach ihm benannte Stadt,2) wo sie ihn im prachtvollsten Gemache des kaiserlichen Palaste auf eine hohe Bahre erhoben. 100. Proben von Privatbriefen. 1. Beileidsschreiben einer Frau, 2. Iahrh. n. Chr. v. Wilamowitz - Möllendorff, I 2, S. 898. Der griechisch geschriebene Brief stammt aus Ägypten. — Übersetzt vorn Herausgeber. Irene der Taonnophris und dem Philon guten Mut! Getrauert und geklagt habe ich um Eumoiros, wie ich auch um Didymas o) geklagt; alles was sich geziemt, habe ich getan, ebenso wie all' die Meinigen: Epaphroditos, Thermuthion, Philion, Apollonios und Plantas.4) Leider aber vermag gegen derlei5) niemand etwas. Tröstet euch! Gehabt euch wohl! 28. Oktober. x) Pfingsten. 22. Mai. 2) Konstantinopel. 3) Scheint ein eigenes Kind der Schreiberin gewesen zu sein. 4) Der zweite und dritte sind weibliche Namen. s) d. t). den Tod.
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