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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 17

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Völkerwanderung. 17 es im Jahre 451 zu einer blutigen Schlacht, die Attila so schwächte, daß er den Rückzug antrat. Römer und Germanen hatten ihre Freiheit und die Kultur des europäischen Westens gerettet. Im nächsten Jahre fiel Attila in Italien ein und zerstörte die reiche Handelsstadt Aquileja.^) Bei dieser Gelegenheit flohen viele Einwohner der Küstengegenden auf die Laguneninseln des adriatischen Meeres und legten dort den Grund zu der Stadt Venedig. Attila gedachte seinen Zug auf Rom selbst zu richten; aber die Schwierigkeit des Bodens für die hunnischen Reiter und im Heere ausbrechende Krankheiten bewogen ihn — angeblich nach einer Unterredung mit dem römischen Bischof Leo I. — zum Rückzüge. Er starb im folgenden Jahre 453 an einem Blutsturz. Unter seinen Söhnen zerfiel das Reich, und die den Hunnen unterworfenen germanischen Stämme machten sich wieder frei und warfen ihre bisherigen Herren nach dem Osten zurück. 6. Ter Untergang des weströmischen Reiches 476. Odovakar. Gründnng des Lstgotenreiches in Italien. Schon von den Zeiten Cäsars an war es bei den Germanen Sitte geworden, bei den Römern Dienste zu nehmen. In der spätern Kaiserzeit füllten sich die Reihen der römischen Heere mehr und mehr mit germanischen Söldnern, so daß schließlich die römische Streitmacht zu einem großen Teile aus Germanen bestand. Die Führer dieser fremden Truppen gewannen einen stetig steigenden Einfluß auch auf die oberste Staatsleitung und setzten schließlich.die Kaiser ein und ab. Als die germanischen Soldtruppen in Italien Land zur Ansiedelung verlangten, diese Forderung aber vom Hofe abgewiesen wurde, setzte ihr Führer Odovakar den weströmischen Kaiser Romulus, spöttisch Augustulus genannt, im Jahre 476 ab. Odovakar nahm nun den Königstitel an und siedelte die germanischen Truppen durch ganz Italien an, ließ aber im übrigen die römische Verwaltung unverändert bestehen. Der oströmische Kaiser Zeno ernannte ihn zum Patricius, d. i. zum höchsten Beamten nach dem Kaiser. Damit war der Untergang des weströmischen Kaiserreiches besiegelt. Um Odovakar, den die Römer immer für einen Thronräuber ansahen, zu stürzen und zugleich die unruhigen Ostgoten sich vom Halse zu schaffen, forderte der Kaiser ihren König Theoderich auf, Italien in Besitz zu nehmen. Daher zog Theoderich von Pannonien nach Italien, schlug den Odovakar in mehreren Schlachten, darunter bei Verona — wonach er in der Sage den Namen Dietrich von Bern erhalten hat — und drängte ihn nach Ravenna zurück. Nach langer Belagerung übergab Odovakar die feste Stadt unter der Bedingung, 1) Aquileja liegt an der Westküste des Meerbusens von Tnest. Lohmeyer u. Thomas, Deutsche Geschichte. 415 476
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