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1. Der biographische Unterricht - S. 12

1874 - Berlin : Gaertner
chenland ein König; damals war Griechenland in viele Staaten getheilt, von denen jeder seinen besondern Herrscher hatte. Die bedeutendsten dieser Staaten waren Sparta, Athen und Theben. An Sitten, Bildung und Gebräuchen unterschieden sie sich. Als sie sich durch Eroberungen immer mehr erweiterten, und ein Staat mächtiger wurde als der andere, entstand Eifersucht und Hass unter ihnen. Nur wenn es gast, einen gemeinsamen auswärtigen Feind zu besiegen, oder wenn die großen Volksfeste gefeiert wurden, kamen alle Griechen zusammen und vergaßen den Groll, den sie gegen einander hegten. Wir wollen uns erst einiges merken, was alle Griechen gemeinsam angeht. §. 6. Die olympischen Spiele. Wie die Babylonier und Ägypter- in ihrer Religion nicht einen einzigen Gott, sondern mehrere Götter hatten, eben so finden wir auch bei den Griechen viele Gottheiten. Die Babylonier hatten Tempel für ihre Götter und stellten ihnen zu Ehren festliche Tänze an. Die Griechen thaten etwas ähnliches. Außer der Verehrung, welche sie ihren Göttern in Tempeln brachten, hielten sie ihnen auch noch festliche Spiele. Es pflegten sich dann entweder alle Griechen oder nur einzelne Landschaften zu versammeln und ihren obersten Gott Zeus oder einen Heros durch solche Feste zu verherrlichen. Später verlor sich diese Bestimmung, und die Spiele waren nichts anderes als Volksfeste. Die merkwürdigsten sind die olympischen Spiele. Sie wurden in der Landschaft Elis gefeiert. Ein von Hügeln umgebener Platz war in zwei Theile getheilt. Der eine Theil, etwa 600 Fuß lang, war zum Wettrennen bestimmt; auf dem andern weit längeren Platze fuhren die Wagen. Unten befanden sich Bänke für die sogenannten Kunstrichter und ein wenig höher Bänke für Musiker. Auf den Hügeln rings herum faßen viele Tausende von Zuschauern, welche durch ihr Jubelgeschrei die Kämpfer lobten oder tadelten. Eine Mauer, die sich durch den Platz hindurch zog, war mit Bildsäulen, kleinen Tempeln und Altären geschmückt. Der linke Theil, für Reiterübungen bestimmt, hieß Hippo-dromos; den rechten, auf dem die Kämpfe und Wettrennen zufuß statt fanden, nannte man Stadion. — Die Spiele nahmen mit Sonnenaufgang ihren Anfang. In der vorangehenden,Nacht wurden den Göttern Opfer und Gesänge gebracht. Die nackten und mit Öl gesalbten Kämpfer und Athleten traten vor und schwuren den Göttern, dass sie sich zehn Monate lang zu den Kämpfen vorbereitet und ein sittsames Leben geführt hätten. Dann winkte der Herold, und der Lauf begann. Wer das Ziel zuerst erreichte, war Sieger, und fein Name wurde laut vom Volke ausgerufen. Den zweiten Kampf bildete das Rennen mit den Wagen. Ein kleiner Wagen, mit mnthigen Rossen bespannt, musste von dem Wagenlenker geschickt und schnell durch die Bahn geführt werden, ohne dass er an die Säulen anstieß. Die Nachmittage waren für die Ringer, Faustkämpfer und Discus-werfer bestimmt. Diese Spiele dauerten mehrere Tage. Am letzten Tage wurden die Sieger gekrönt. Sie erhielten unter Lob und Gesang einen Ölzweig, und später wurde der die Stadt umgebende Hain mit ihren marmornen Bildsäulen geschmückt. Zu diesen Festen erschienen auch Dichter und Maler mit ihren Werken, die vorgetragen und aufgestellt wurden, und über die die Richter ebenfalls ein Urtheil aufsprachen. Die olympischen Spiele wiederholten sich im Monat Juli alle vier Jahre. Diesen Zeitraum nannte man eine Olympiade. Solcher Olympiaden bedienten sich die Griechen zu ihrer Zeitrechnung, indem sie das Jahr 776 vor Christi Geburt als das erste Jahr der ersten Olympiade festsetzten. In ihren Geschichtsbüchern finden wir also die Ereignisse darnach angegeben. Die Römer, von denen wir später erzählen, hatten auch eine eigene Zeitrechnung. Sie gingen
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