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1. Der biographische Unterricht - S. 43

1874 - Berlin : Gaertner
— 43 — von neuem, in die Einsamkeit zurückzukehren. Allein sie muffte bleiben, bis sie bei der Belagerung von Compiegne, verlassen von allen Kriegsgefährten, in die Hände der Burgunder gerieth (1430). §. 54. Johannas Tod. Von den Burgundern würde Johanna zwar nicht strenge behandelt; aber balb forderte sie der Bifchof von Beauvaiv, Peter Cauchon, vor Gericht. Aus Furcht stürzte sie sich von ihrem hohen Gefängnis herab und verwundete sich dabei stark. Man brachte sie nach Rouen tn einen großen Turm, wo sie in Ketten von ganz gemeinen Leuten bewacht wurde. Die Engländer, welche sie für eine Zauberin hielten, beschlossen ihren Tod und quälten sie ein halbes Jahr lang täglich durch ein sehr strenges Verhör. Niemand war ba, der sich des unglücklichen Mädchens erbarmte. Da Johanna in ihren Aussagen, bafs sie von Gott Offenbarungen erhalten habe, stanbhaft beharrte, drohte man ihr mit dem Fenertobe. Sie war schwach genug, auf den Willen ihrer Richter zu erklären, bafs ihre Offenbarungen Lügen feien. Dennoch würde sie zur ewigen Gefängnisstrafe verurtheilt. Das war den Engländern nicht genug. Sie musste versprechen, nie wieder männliche Kleidung anzuziehen. Man nahm ihr aber die weibliche Kleidung fort und legte ihr statt derselben männliche hin. Als sie diese anzog, eilte der Bifchof sogleich in ihr Gefängnis, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Da ermannte sich die Jungfrau und bekannte, dass sie neue Offenbarungen gehabt, und dass sie nur aus Schwäche widerrufen habe. Nun sollte sie dm Feuertod erleiden. Am 30. Mai 1431 führte man sie auf einem Karren nach dem Marktplatze, wo ein Scheiterhaufen errichtet war. Sie kniete nieder und betete so inbrünstig, dass selbst Engländer zu Thränen gerührt wurden. Dann bestieg sie den Scheiterhaufen und starb eines langsamen und qualvollen Todes. Karl Vii. that nicht das Geringste, um das Schicksal der schuldlosen und bewundernswerthen Jungfrau zu erleichtern. Selbst für ihre Familie sorgte er nicht. Erst nach vielen Jahren wurde die Sache noch einmal untersucht, und da ergab sich, dass Johanna als ein Opfer der Bosheit gefallen war. Man errichtete ihr auf dem Platze, wo sie verbrannt worden, ein großes Denkmal und feierte ihr zu Ehren jährlich ein großes Volksfest. Frankreich aber wurde von den Engländern befreit. Denn Karl Vii. föhnte sich mit Philipp dem Guten aus, und, obgleich die Engländer noch einige Jahre in Frankreich kämpften, mufften sie doch zuletzt Frieden schließen. Karl Vii. blieb König von Frankreich. vm. England. Alfred der Große. §. 55. England vor Alfred. Die ursprünglichen Bewohner Englands waren celtifche Völker und hießen Britten. Aus der ältesten Geschichte Dieser Britten wissen wir nichts. Die Römer erzählen uns zuerst etwas von ihnen. Diese waren nämlich auch nach England gegangen, hatten es erobert und 300 Jahre unter ihrer Oberherrschaft erhalten. Später vergaßen sie England und überließen die Bewohner ihrem eignen Schicksal. Da entstand aber Krieg zwischen den Britten und den in Schottland wohnenden Pikten und Skoten. Viele Britten wanderten aus, andere baten die Sachsen und Angeln, welche in Deutschland an der Norbsee wohnten, um Hilfe. Diese gingen nun nach England hinüber und kämpften tapfer gegen die Skoten. Sie kehrten aber nicht wieder nach Deutschland zurück, sondern blieben in England und besiegten oder vertrieben
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