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1. Der biographische Unterricht - S. 65

1874 - Berlin : Gaertner
- 65 — Gleich am Anfange seiner Regierung war er darauf bedacht, seinen Staat allseitig zu kräftigen, insbesondere aber eine schlagfertige Kriegsmacht zu schaffen, weil er einsah, dass nach der wohlgemeinten und frommen, aber überall verkannten Regierung seines königlichen Bruders noch mancherlei Kämpfe folgen würden. tz. 87. Wie in Deutschland der norddeutsche Bund entstand. Die Herzogthümer Schleswig und Holstein, die nach altem Rechte verbunden („up ewig ungedehlt") waren, gehörten seit langer Zeit zum Königreich Dänemark. Holstein war ein ganz deutsches, Schleswig zumtheil ein deutsches Land. Die Dänen hatten aber stets die Deutschen gedrückt, sodass in Holstein eine gegen Dänemark sehr feindliche Stimmung herrschte. Die Holsteiner wünschten von dem Prinzen Friedrich von Augustenburg regiert zu werden, obwohl sein Vater im Jahre 1852 gegen eine namhafte Geldsumme für sich und seine Nachkommen auf die' Regierung verzichtet hatte. Der damalige König von Dänemark Christian Ix. begann seine Regierung damit, dass er das nicht ganz deutsche Schleswig von Holstein trennen und in Dänemark einverleiben wollte. Nun hätte der deutsche Bundestag es gern gesehen, wenn Friedrich von Augustenburg ohne weiteres die Regierung in Holstein übernahm und Schleswig den Dänen ließ, die in die Herzogthümer eingerückt waren. Das durften die mächtigsten deutschen Staaten, Österreich und Preußen, nicht dulden und sandten daher ihre Kriegsheere in die Fürstenthümer. Aus diesem Kriege ist insbesondere die Erstürmung der Düppeler Schanzen unter dem Prinzen Friedrich Karl von Preußen (18. April 1864) und die Eroberung der Insel Alsen (28. Juni) sehr merkwürdig. Ein Friede, der am 30. Okt. 1864 in Wien abgeschlossen wurde, stellte fest, dass die Herzogthümer in die Hände des Königs von Preußen und des Kaisers Franzjofef von Österreich gelangen, und dass beide sich über den Besitz derselben einigen sollten. Zwischen Preußen und Österreich herrschte aber seit langer Zeit arge Eifersucht, und eine Einigung kam nicht zustande. Österreich wollte diese Gelegenheit benutzen, Preußen zu züchtigen und das von Friedrich d. Gr. eroberte Schlesien wiederzugewinnen. Alle Versuche zu einer Versöhnung waren vergeblich, obwohl Frankreich, Russland und England zum Frieden riethen. So war ein Krieg unvermeidlich. Der Beschluss, welchen der deutsche Bundestag fasste, alle Staaten Deutschlands zum Kampfe gegen Preußen zu veranlassen, wurde von Preußen damit erwidert, dass es am 14. Juni 1866 aus dem deutschen Bunde austrat. Die norddeutschen Fürsten stellten sich auf Preußens, die süddeutschen auf Österreichs Seite. Der König Wilhelm und sein trefflicher Minister Graf Bismarck (geb. 1. April 1815) gingen mit schwerem „Herzen in den Kampf. Preußen bildete drei Armeen, die den Kampf mit den Österreichern aufnahmen, und von denen die eine unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Schlesien aus über Glatz, Neiße und Kosel, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl von Görlitz aus, die dritte unter dem General Herwarth v. Bittenfeld von Halle aus nach Böhmen vornicken sollte, während die sogenannte Mainarmee unter dem Oberkommando des Generals Vogel v. Falkenstein, dem die Generale Beyer, Göben und Manteuffel zur Seite standen, zunächst Hannover und Kurheffen besetzte. In wenigen Tagen war auch Sachsen und Frankfurt a. M. in preußischen Händen. Viel schwieriger gestaltete sich die Lage in Böhmen. Aber die Tapferkeit der Rrmee, ter meisterhaft vom General Moltke ersonnene Kriegsplan, die Schnelligkeit m der Ausführung, alles wirkte zusammen, um in nicht mehr als sieben Xagen einen der glänzendsten Kriege zu Ende zu führen. In den Kämpfen der zweiten und dritten Armee bei Königinhof (29. Juni), bei Nachod (27.), Lange, Leitfaden. I. -
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