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1. Alte Geschichte - S. 6

1881 - Halle : Anton
6 Ring. Als Amasis das vernahm, kündigte er dem Polykrates die Gastfreundschaft, damit er nicht, wenn das unvermeidliche Unglück über jenen hereinbreche, den Freund beklagen müsse. Einige Zeit nachher lockte der persische Statthalter den Polykrates nach Kleinasien, nahm ihn verräter-ischerweise gefangen und ließ ihn ans Kreuz schlagen. (Vergl.: »Der Ring des Polykrates" von Schiller). Unter dem Sohne des Amasis, Psammenit, erfuhr auch Ägypten die Unbeständigkeit des Glücks; es verlor seine Selbständigkeit an die Perser; von diesen besiegt, wurde es 525 v. Chr. persische Provinz. Ii. Die Phönizier. 1. Nordöstlich von Ägypten lag Phönizien (— das Palmenland). Es war ein schmaler Küstenstrich zwischen d excedernreichen Libanon und dem mittelländischen Meere; kaum 28 Meilen erstreckte es sich in die Länge, kaum 4 — 5 Meilen in die Breite. Die angrenzende See lockte die Bewohner zum Fischfang, fpäter zu Schiffahrt und Handel; so wurden die Phönizier das berühmteste H andelsvolk des Altertums. Ansangs hielten sie sich in der Nähe der heimatlichen Küste; bald aber wagten sie sich weiter, hinaus auf das offene Meer. Cypern und Kreta, Sicilien und Sardinien wurden von ihnen besucht; selbst die Säulen des Herkules die beiden steilen Felsen, welche an der Meerenge von Gibraltar auf afrikanischem und europäischem Boden einander gegenüber stehen und von denen man annahm, Herkules habe sie aufgerichtet, um das Ende der Welt zu bezeichnen) schreckten sie nicht: sie durchfuhren die Meerenge vongibraltar und durchschifften den atlantischen Ocean bis zur Nord- und Ostsee; ja sogar die Südspitze Afrikas sollen sie umfahren haben. Magnetnadel und Kompaß kannten sie nicht; dafür war der dem Auge unbeweglich erscheinende Polarstern ihr zuverlässiger Führer; nannten doch die Griechen denselben um deswillen den phönizischen Stern. 2. Allerlei köstliche Waaren brachten die Phönizier von ihren Fahrten nach Hause: von Cypern das Kupfer, aus Spanien das Silber, aus England das Zinn, von den Küsten der Ostsee den Bernstein, der als Schmuck, als Rauchwerk und als Arzneimittel hoch geachtet und an Wert dem Golde gleickgeschätzt wurde. Dafür lieferten sie den Völkern des Westens die kostbaren Erzeugnisse des Ostens, die ihre Karawanen aus Asien und Afrika herzuführten: Gold, Edelsteine und Perlen, Elfenbein und Gewürze aus Indien, Getreide und Leinwand aus Ägypten, Weihrauch und Spezereien aus Arabien, Honig, Wein und Öl aus Palästina, Sklaven und Pferde aus den Ländern am Kaukasus. So tauschten sie die Waren des einen Landes gegen die des andern aus: ihr Handel
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