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1. Alte Geschichte - S. 7

1881 - Halle : Anton
7 war Tauschhandel; er brachte ihnen Bet ihrer Schlauheit großen Gewinn und führte zu ungeheurem Reichtum. „Ihre Kaufleute sind Fürsten und ihre Krämer die Herrlichsten im Sande," sagt der Prophet Jesaias. Der Reichtum aber verleitete zu üppigem, schwelgerischem Leben. 3. Ans ihren Reisen gründeten sie, wo cs für chren Handel vorteilhaft erschien, Tochterstädte oder Colonien; ^Bedeutendste derselben war Karthago, die neue (Stadt). Ihregrun -düng soll durch die tyrische Prinzes sin Dido um das Jahr 888 V. Chr. erfolgt fein. _ , Die Sage erzählt: Pygmalion, König von Tyrns, tötete den Gemahl seiner Schwester Dido, um sich seiner Reichtümer zu Bemächtigen. Vor der Habgier des Bruders floh die Witwe mit den geretteten Schätzen auss Meer und landete an der nordafrikanischen Küste. Hier erbat sie sich von den Eingebornen so viel Land, als man mit einer Ochsenhaut umspannen könne. Gern wurde der seltsame Wunsch gewährt. Die schlaue Phönizierin aber zerschnitt die Haut in einzelne schmale Streifen, knüpfte dieselben an einander und umgrenzte mit der so gewonnenen Schnur eine bedeutende Fläche. Auf ihr gründete sie eine Stadt, die den Namen Karthago, d. h. neue Stadt, erhielt. 4. Die Phönizier trieben nicht bloß mit den Erzeugnissen fremder Länder ergiebigen Handel, sie waren auch selbst ein kunst- und ge-werbfleißiges Volk. Geschickt verstanden sie zu bauen; ihre fein gewebten und mit Purpur köstlich gefärbten Stoffe, ihre herrlichen Glaswaren , ihre ans Elfenbein geschnitzten oder aus Gold und anderem Metall zierlich gearbeiteten Gerätschaften waren hochgeschätzt und viel- ^ ^ Die Erfindung d er Purpurfärberei und des Glases selbst wurde ihnen zugeschrieben. , Die Sage erzählt: Mit geröteter Schnauze kehrte der Hund eines Hirten von der nahen Küste zur Herde zurück. In dem Glauben, er habe sich verwundet, wischte der Hirt das vermeintliche Blut mit Wolle ab. Die Wolle wurde schön rot gefärbt, eine Wunde aber war nirgends zu finden. Neugierig folgte der Hirt dem sich wieder entfernenden Hunde und sah, wie derselbe eine der Schnecken zerbiß, die sich in unendlicher Menge am phönizischen Meeresstrande vorfanden; von dem Safte dieser Scknecke stammte die rote Farbe; man nannte die Farbe Purpur und das Tier Purpurschnecke. (Die Purpurfarbe stand in hohem Preise, und Purpurgewander waren die kostbarste Kleidung; sie dienten den Fürsten als Zeichen ihrer Würde; mit ihnen schmückten sich Priester, Edelfrauen und vornehme Leute (vergl. das Gleichnis vom reichen Mann). In Tempeln und Palästen verwendete man Purpurzeuge zu Vorhängen und Teppichen, und auch im Abendlande wurde das Purpurgewand die auszeichnende Tracht der Herrschaft und Würde. — Um 50 Pfund Wolle zu färben, brauchte man 300 Pfund rohe Schneckenmaffe). Auch das Glas sollen die Phönizier durch Zufall erfunden haben.
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