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1. Alte Geschichte - S. 11

1881 - Halle : Anton
11 Euphrat und Tigris dagegen bot nur ithonige Erde, aber in unerschöpflichem Vorrat und in ausgezeichneter Güte. Aus ihr bereitete man Backsteine, die an der Luft getrocknet oder im Ofen gebrannt mürben. Dieser zerbrechlichen Steine bediente man sich zum Bauen; mit Mörtel aus dem reichlich vorhanbenen Erdharz ( — Asphalt) würden sie zusammengekittet. Je weniger fest das Baumaterial war, um so stärker mußten die Mauern gefugt werben, um haltbar zu sein. Und doch liegen sie lange schon in Trümmern, während Porphyr und Granit der ägyptischen Bauwerke den Jahrtausenden siegreich getrotzt haben. 7. Noch jetzt erinnert uns das Zifferblatt jeder Uhr daran, was wir Babyloniern und Assyrern im Wissen verdanken. Sie berechneten das Jahr zu 365 ^ Tagen und zerlegten es in Monate und Wocken; Tag und Nacht teilten sie in je 12 Stunden, die Stunde in 60 Minuten, die Minute in 60 Sekunden. Die Stunden bemaßen sie mit der Wasseruhr, die in ihrer Einrichtung der ^bekannten Sanduhr glich. Sie waren es, die den K-reis in 360 Grade und jeden Grad in 60 Bruchteile zerlegten. Auch die Kunst des Schreibens war ihnen wohl bekannt. Gewöhnlich schrieb man auf 6 — 8seitige, 1 — 2 Fuß hohe Prismen aus feuchtem Thon, die dann an der Sonne getrocknet oder amheuer gebrannt wurden. Zukleinerenschrist stücken benutzte man Tafeln aus derselben Masse. Diese beschriebenen Tafeln und Prismen bildeten die Bücher der Babylonier und Assyrer (— wie bei den Ägyptern die Papyrusrollen —); sie wurden als Bibliothek in besondern Sälen aufgestellt. — Auf derartigen Tafeln und Prismen ließen stck Zeichnungen schwer anfertigen, darum konnte man eine Bilderschrift, wie die ägyptische, nicht brauchen; am besten Ließen sich in der weichen Masse kurze Striche anbringen, und so bestand die Schrift der Babylonier und Assyrer aus keilförmig zugespitzten, senkrechten, wagrechten oder schrägen Strichen; deshalb nennt m^n sie Keilschrift. 8 Das meiste Wissen besaßen die Priester, man nannte sie Magier. Ans dem hohen Belusturme beobachteten sie während der Nacht die Gestirne. Neben der Astronomie trieben sie aber auch Astrologie (— Sterndeuterei) und Zauberei: aus der Stunde der Geburt weissagten sie das Schicksal des Menschen; aus der Stellung der Gestirne lasen sie den Wechsel der Witterung und den Gang der Ereignisse sowie die paffende Zeit zum Beginn der einzelnen Geschäfte; durch Zauberformeln suchten sie Geister und Krankheiten zu bannen. 9. Als Gründer Babylons wird Nimrod genannt; die heilige Schrift bezeichnet ihn als gewaltigen Jäger vor dem Herrn; er war ein Zeitgenosse Abrahams. Etwa 1 00 Jahre später soll der assyrische König Ni-Nus die Stadt Ninive gegründet und Babylonien unterjocht haben. Von seiner Gemahlin Semiramis erzählt die Sage: Als Säugling wurde sie von der Mutter ausgesetzt; Tauben aber wärmten *
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