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1. Alte Geschichte - S. 16

1881 - Halle : Anton
16 Besorgnis. Dazu war er des Astyages Schwager und trug Verlangen, den Sturz desselben zu rächen. Im Bunde mitägyp-ten und Babylonien glaubte er den Krieg mit dem Perserkönig wagen zu können. Zuvor aber befragte er das Orakel um Rat. Die Antwort desselben lautete: „Geht Krösus über den Ha-lys (= Grenzfluß des lydischen Reichs im Osten), so wird er ein großes Reich zerstören " Natürlich das persische, meinte K'rösus, und voll zuversichtlicher Hoffnung begann er den Kampf. Nach einer unentschiedenen Schlacht zog er sich wieder in seine Hauptstadt Sardes zurück, um die Hilfe seiner Bundesgenossen abzuwarten. Aber ehe diese kam, erschien Cyrus; in der Nähe der Hauptstadt kam es zur zweiten Schlacht: das Heer der Lyder wurde besiegt und Sardes nach vierzehntägiger Belagerung erobert. Auch in das Königsschloß drangen die Stürmenden. Krösus war in Gefahr, von einem persischen Soldaten, der ihn nicht kannte, getötet zu werden. Da rief sein bis dahin stummer Sohn: „Mensch, töte den Krösus nicht!" Nun wurde der König gefesselt und vor Cyrus geführt; dieser verurteilte ihn, in den Flammen zu sterben. Schon saß er auf dem Scheiterhaufen, da erinnerte er sich jenes griechischen Weisen, der ihn einst auf die Wandelbarkeit des menschlichen Glücks hingewiesen hatte. Schmerzlich rief er: „O Solon, Solon, Solon!" Der Ausruf weckte des Cyrus Neugier. Auf fein Drängen erzählte Krösus den Vorfall. Tief fühlte auch Cyrus die Wahrheit des Solonischen Ausspruchs; er setzte den gefangenen König in Freiheit und behielt ihn fortan als Freund und Ratgeber bei sich. — 8. Mit gleichem Glück eroberte Cyrus das babylonische Reich. Es hatte im Bunde mit Krösus gestanden, darum überzog es der Perserkönig mit Krieg. Lange vermochte er nicht, Babylon einzunehmen , denn die Mauern waren unübersteigbar und die Belagerten auf viele Jahre mit Lebensmitteln versehen. Da ließ Cyrus den Euphrat ableiten, und durch das trocken gelegte Bett des Flusses drangen, die Perser in der Nacht, während die Babylonier im Gefühl ihrer Sicherheit ein Fest feierten, in die Stadt. Der König wurde erschlagen und das ganze Reich zur persischen Provinz gemacht. (Vergl. das Gedicht „Belsazar" von Heine: Die Mitternacht zog näher schon u. s. w.) Die gefangenen Juden erhielten nun (—536 v. Chr.—) Erlaubnis, in ihre Heimat zurückkehren und den zerstörten Tempel Iehovahs wieder ausbauen zu dürfen. 9. Im Kampfe mit den Massageten ( - östlich vom kaspischen Meere) fandcyrus 529 v. Chr. sein Ende. Anfangs siegte er durch List über einen Teil des feindlichen Heeres; selbst der Sohn der Maffa-getenkönigin Tomyris fiel ihm dabei in die Hände; derselbe mochte seine Schmach nicht überleben und tötete sich mit eigner Hand. Schmerz und Rachedurst erfüllten nun das Herz der Mutter. In einer zweiten Schlacht wurde der größte Teil des persischen Heeres erschlagen; unter den Gefallenen war auch Cyrus. Tomyris soll seinen Kops in einen mit Menschenblut gefüllten Schlauch getaucht und dabei gesagt haben: „Nun trinke dich satt, Barbar!" —
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