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1. Alte Geschichte - S. 19

1881 - Halle : Anton
19 flut). Sie fühlten sich einsam und flehten zu den Göttern um neue Menschen. Diese gaben ihnen die Weisung, die Knochen ihrer Mutter hinter sich zu werfen. Da nahmen sie Steine vom Boden und thaten nack dem Befehl; denn in der Erde sahen sie ihre gemeinsame Mutter und in den Steinen die Knochen derselben. Sie hatten den Sinn des Götterwortes richtig verstanden: die Steine des Deukalion wurden zu Männern, die der Pyrrha zu Weibern. Der Sohn des Deukalion, Hellen, aber wurde der Stammvater eines Volkes, daß sich nach ihm Hellenen nannte; den 9fctmert Griechen erhielten sie von den benachbarten Völkern. Also berichtet die Sage. In Wahrheit jedoch lagdie ursprüng-t i ch e Heimat der Hellenen in Asien. Siewareneinglied des großen indogermanischen Vök er st ammes, der auf dem Hochlande von Mittelasien seinen Sitz hatte. Von hier aus sind sie — wie die Bewohner Italiens, die Slaven und die Germanen — in unbekannter Zeit in Europa eingewändert. Schön wie das Land war das Volk der Griechen. In dem wohlgestalteten, kräftigen Leibe wohnte eine regsame, für alles Edle und Hohe empfängliche Seele. Iii. 1. Den Hellenen erschien die gesamte'natur mit göttlichem Leben erfüllt: jede in ihr wirkende Kraft, jede glänzende Erscheinung des Himmels — den brausenden Sturmwind, die leuchtende Sonne, den mildschimmerndcn Mond, die rosige Morgenröte, den farbigen Regenbogen — dachten sie sich als Gottheit. Ihr oberster Gott war Zeuö (—die Römer nannten ihn später Jupiter —). Mit seinen Brüdern, Poseidon und Hades, hatte er die Herrschaft der Welt geteilt. Poseidon (— bei den Römern Neptun —) gebot den Wellen des Meeres, und Hades (— Pluto—) beh errfch te das finstre Reich der Unterwelt. Zeus aber, der Vater der Götter und Menschen, lenkte den Himmel, machte Tage und Jahre, spendete Sonnenschein und Regen und schleuderte die weithin leuchtenden Blitze. Seine Gemahlin, die stolze und eifersüchtige Here (- Juno —) beschützte die Ehen. — Ares (—Mars—), der Kriegsgott, der die Schlachten lenkte; Athene (— Minerva —), bte Göttin der Weisheit, die einst in voller Rüstung aus dem Haupte des Zeus hervorsprang, die die Saaten beschirmte und Pflug, Webstuhl und Flöte erfand; Apollo, der strahlende Lichtgott mit den fernhin treffenden Pfeilen ( - Sonnenstrahlen) , der Gott der Weissagung, Dichtkunst und Musik; Artemis (—Diana—), die bogenbewafsnete Göttin der Jagd; Aphrodite (—Venus—), die aus dem Schaum des Meeres geborene Göttin der Schönheit, deren Sohn Eros (Amor) die Liebespfeile versendete; Hermes (-- Merkur—), der mit geflügelten Schuhen versehene Bote d es Zeus, der die Reisenden geleitete und Handel und Straßen, aber auch Diebe und Betrüger beschützte; Hephästos Vulkan—), 2*
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