1881 -
Halle
: Anton
- Autor: Kunze, Bruno, Kunze, Otto
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
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Einkünfte dreier Stävte an, die der einen zum Brot, die der andern zur Zukost, die der dritten zum Wein. In Persien ist Themi-Itofles auch gestorben. Von Artazerzes bestürmt, ihm zur Eroberung Griechenlands behilflich zu sein, soll er Gift genommen haben, um auf der einen Seite die Pflicht der Dankbarkeit nicht zu verletzen und um auf der andern gegen sein Vaterland nichts Feindliches unternehmen zu muffen.
2. Ein glücklicheres Los war dem Aristides beschieden. Kurz nach der Schlacht von Salamis kehrte er nach aufgehobenem Verbannungsurteil in die Vaterstadt zurück. An dem Siege von Ptatää hatte er den größten Anteil, und als die Griechen den Kampf fortzusetzen beschlossen, um die Perser auch aus den Inseln und Colonien zu vertreiben, wurde ihm Der Oberbefehl übertragen, da der bisherige spartanische Oberanführer sich dieses Platzes unwürdig gezeigt hatte. So ging die Leitung der griechischen Angelegenheiten an die Athener über. Ja, auch die Verwaltung der bedeutenden gemeinschaftlichen Kriegskaffe legte man in die Hände des Aristides, und das allgemeine Vertrauen wurde nicht getäuscht. Den rechtschaffenen, uneigennützigen Mann konnte der Glanz des Goldes nicht blenden: er starb so arm, daß aus seinem Nachlasse nicht einmal die Kosten seines Begräbnisses bestritten werden konnten; dankbar übernahm sie der Staat und sorgte für die Erziehung seiner Kinder.
Vt.
1. Nach der Verbannung des Themistokles und nach dem Tode des Aristides leitete Perikles 40 Jahre hindurch den athenischen Staat. Große Beredsamkeit sicherte ihm so langdauernde Gewalt. „ Er trägt Donner und Blitz aus der Zunge, und die Überredung sitzt ihm. auf den Lippen", pflegte man von ihm zu sagen.
Unter ihm überragte Athen alle übrigen griechischen Staaten an Macht, an Glanz und anbildung. Seine Flotten beherrschten die Meere, und viele Inseln und Städte mußten seine Oberherrschaft anerkennen. Schöner als vorher war die zweimal zerstörte Stadt ans dem Schutte wieder erstanden, und durch Perikles wurde sie mit herrlichen Bauwerken geschmückt, deren Trümmer noch heute Bewunderung und Staunen erregen. Bildhauer und Maler wetteiferten, die Tempel und öffentlichen Gebäude mit herrlichen Kunstwerken zu zieren, bei deren Anblick schon Sorge und Leid aus dem Herzen des Beschauers entschwand. Dichter, wie Aschylus, Sophokles rc. schufen noch heute bewunderte Werke. *)
2. Überhaupt ließ man sich in Athen die Pflege der Bildung ernst angelegen sein. Bis zum 6. oder 7. Jahre blieb der athenische Knabe unter der Obhut der Mutter oder Wärterin.
Q, r- Ansicht des Parthenon Seemann's kunsthistorische Bilderbogen Nr. 2. — ju Habens ^ s ^ Bilderbogen Nr. 7. (Jeder Bogen ist einzeln für 10 Pfennige