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1. Alte Geschichte - S. 52

1881 - Halle : Anton
52 wenn Könige mit ihm um den Preis ringen würden — und bei der Nachricht von den Siegen des Philipp rief er mit Thränen: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen!" Als Jüngling trug er bei Chäronea zum Siege wesentlich bei; gerührt umarmte ihn darum der Vater auf dem Schlachtfelde und sprach: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich! Macedonien ist für dich zu klein." 336 vor Ehr. rief ihn des Vaters Tod auf den Thron. o. Die Nachriä't von Philipps Ermordung rief große Aufregung hervor: die unterworfenen Völker empörten sich, und auch in Griechenland glaubte man den rechten Augenblick gekommen, das macedonische Joch abzuschütteln. Mit Blumen bekränzt und in festlicher Kleidung — obschon ihm vor wenig Tagen erst eine Tochter gestorben war — beglückwünschte Demosthenes die Volksversammlung zu Athen über den Tod ihres gewaltigen Feindes. Vergebens warnte der besonnene Pho-cion: „Die Macht, die uns bei Chäronea besiegt hat, ist nur um einen Mann geringer geworden." Ungehört verhallte seine Stimme; eifrig wurde gerüstet; Theben erhob zuerst die Fahne des Aufstandes. Allein der „Knabe" Alexander — so hatten ihn die Griechen geringschätzig genannt — zeigte bald, daß er ein Mann war. Er brachte im Fluge die empörten Völker zum Gehorsam zurück, und balv genug stand er vor den Thoren von Theben. Umsonst war der Widerstand. Die Stadt wurde erobert und geschleift; nur das Haus des Dichters Pindar, der die Sieger in den olympischen Spielen so herrlich besungen, blieb verschont; die Einwohner wurden als Sklaven verkauft. Daß harte Gericht schreckte die übrigen griechischen Staaten; demütig erbaten sie Gnade, und großmütig verzieh der Sieger. 3. Nachdem die Ruhe im Innern des Reichs wieder hergestellt war, schritt der Sohn zu dem Werke, an dessen Ausführung der Vater durch den Tod gehindert worden war; als Oberanführer der Griechen unternahm er den Rachszug gegen Persien. Bevor er aufbrach, verschenkte er alles, was ihm gehörte, an die, welche ihm nahe standen; auf die Frage eines Freundes, was denn ihm bleibe, antwortete er: „die Hoffnung." Im Frühling des Jahres 334 vor Chr. führte er das Heer der verbündeten Griechen und Macedonier über den Hellespont. Inmitten der Meerenge opferte er aus goldener Schale den Göttern. Allen ^voran, in voller Rüstung, sprang er zuerst aus dem landenden Schiff an den Strand und ries: „Mein ist Asien, ich nehme es als erobert in Besitz!" Dem Zuge seines Herzens folgend, besuchte er zunächst das Schlachtfeld von Troja. Hier bekränzte er das Grab seines Lieblingshelden Achilles mit den Worten: „Glücklich bist du zu preisen, o Achilles, der du im Leben einen treuen Freund und im Tode einen begeisterten Sänger deiner Thaten gefunden hast!" Dann zog er ostwärts, dem Feinde entgegen. Am Grailikus, einem in das Marmarameer mündenden Flusse, traf er die Perser; sie hielten das steile jenseitige User besetzt. Vor-
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