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1. Alte Geschichte - S. 64

1881 - Halle : Anton
64 Ii. Den Patriciern waren natürlich diese Volkstribunen höchst unbequem; sie strebten darnach, dieselben wieder zu beseitigen, und als bald daraus tu Rom eine H ungersnot ausbrach, machte einer von ihnen — Coriolanus — im Senate den Vorschlag, dem Volke das aus <5 teilten herzugeschaffte Getreide nicht eher zu verabreichen, als bis es auf seine neuerworbenen Rechte verzichtet habe. Die hierüber aufgebrachten Volkstri-bunen luden ihn zu'r Verantwortung vor. Coriolan aber entzog sich dem Volksgericht und verließ Rom. Bald jedoch kam erwieder; an der Spitze eines feindlichenheeres drang er rachedurstend bis vor die Thore Roms. Hier waren neue Streitigkeiten zwischen Patriciern und Plebejern ausgebrochen, und die letzteren weigerten sich, für jene ins Feld zu ziehen. Der Senat war in arger Verlegenheit. Weder die von ihm abgeschickten Gesandten, noch die Priester, die sich in feierlichem Zuge ins feindliche Lager begaben, vermochten Den harten Sinn Coriolans zu erweichen. Erst die Bitten der Mutter und Gattin, die an der Spitze der römischen Edelfrauen vor ihm erschienen und weinend um Schonung der bedrängten Vaterstadt flehten, bewogen ihn zum Abzug. „Mutter," rief er, „Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn verloren!" Er verzichtete aus die Rache und führte das Heer zurück. Bald darauf sollen ihn seine in ihren Erwartungen getäuschten Krieger erschlagen haben. Iii. 1. Zu jener Zeit gab es in Rom noch keine festen gesetzlichen Bestimmungen; patrieische Richtet sprachen das Recht nach Willkür und mit Parteilichkeit. Darum forderten die Plebejer geschriebene Gesetze. Nach langem, heftigen Widerstande fügten sich endlich die Patricier ihrem Verlangen, und zehn Männer — man nannte sie um ihrer Zahl willen Decemvirn («lernn = zehn, viri — Männer) — wurden mit der Abfassung derselben beauftragt. (— 451 vor Chr. —)♦ Cousulu und Tribunen legten ihre Ämter nieder, und alle obrigkeitlicke Gewalt wurde unumschränkt in die Hände jener gelegt. Nach zweijähriger Thätigkeit hatten sie ihr Werk vollendet. Die von ihnen getroffenen Bestimmungen wurden auf zwölf steinerne Tafeln geschrieben; darum nannte man sie das Zwölf-ta feige setz. Aber eigenmächtig führten die Decemviren auch dann noch ihr Amt weiter und mißbrauchten die ihnen übertragene Gewalt. Durch ihre Härte jeboch erregten sie den Haß des Volkes, und durch ihre Gewissenlosigkeit und ihren Übermut brachten sie sich selbst zum Fall. 2. Der herrschsüchtigste und gewalttätigste unter ihnen war Appius Claudius. Unreinen Herzens strebte er naefi dem Besitze einer edlen römischen Jungfrau, Virginia. Zu diesem Zwecke behauptete auf sein Anstiften einer feiner Untergebenen, Virginia sei die
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