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1. Alte Geschichte - S. 95

1881 - Halle : Anton
95 5. Leider starb der edle Titus schon nach kaum zweijähriger Regierung. Nach ihm haben noch mehrere treffliche Kaiser über Rom geherrscht, so Trajan, unter dem das Reich die größte Ausdehnung erlangte und welchem die Römer um seiner Herrschertugenden willen den Beinamen „der Beste" gaben — so der friedliebende Antoninus Pius (— der Fromme), der lieber eines Bürgers Leben erhalten, als tausend Feinde vernichten wollte — so Mark Aurel, dem die Tugend als das einzig wahre Gut, das Laster als das größte Übel, aller äußere Vorzug aber als gleichgiltig erschien und der mit den Worten starb: „Weinet nicht über mich, weinet über die Pest und das allgemeine Elend!* Mit des letzteren Tode aber begann für das römische Reich eine unglückliche Zeit. Rasch folgten die Kaiser einander, von der kaiserlichen Leibwache nach Belieben ein- und abgesetzt; meist waren sie grausam und gewaltthätig, und nur wenige starben eines natürlichen Tvdes. Immer höher stieg die innere Verwirrung; immer größer wurde die Sittenlosigkeit des Volkes; immer rascher eilte das Reich seinem Untergänge entgegen. Die abgelebte Heidenwelt sank vor dem neuerstandenen Christentums in Trümmer, und der entkräftete Staat erlag den Angriffen der jugendfrischen Germanen. Xvi. Das Christentum in den ersten Jahrhunderten. i. Kründung. 1. Innerhalb des großen römischen Weltreichs erwuchs — einem Senfkorn gleich, das sich allmählich zum weithiufchatteuden Baume entfaltet — ein andres Reich, das nicht von dieser Welt und doch bestimmt war, die ganze Welt zu umfassen. In Armut und Dürftigkeit wurde sein Stifter — Jesus Christus — im Stalle zu Bethlehem geboren, und still und verborgen reiste der Zimmermannssohn in Nazareth zum Jüngling und Mann. 30 Jahre alt, betrat er, von Johannes dem Täufer im Jordan geweiht, die Laufbahn als Erlöser und Messias. Mit 12 aus niederem Stande erwählten Jüngern zog der Meister, die frohe Botschaft des Heils verkündend, Mühselige und Beladene erquickend. Kranke heilend und Tote erweckend, fortan im jüdischen Lande umher. Aber die Pharisäer, deren Scheinheiligkeit er aufdeckte, und die Sadducäer, deren Unglauben er strafte, verfolgten ihn mit ihrem Haß, und das wankelmütige Volk, das den als König in Jerusalem Einziehenden mit jauchzendem Hosianna empfing, rief schon nach wenig Tagen sein „Kreuzige, kreuzige ihn!"
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