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1. Alte Geschichte - S. 99

1881 - Halle : Anton
99 menpf leger Stephanus klagte man fälschlich der Lästerung an, stieß ihn zur Stadt hinaus und steinigte ihn. Sterbend bat er nach dem Vorbilde seines Meisters: „Herr, behalte ihnen diese Sünde nicht!" — Sein Tod gefiel dem Saulus, einem Schüler Gamaliels und Eiferer um das mosaische Gesetz, wohl; mit Drohen und Morden schnaubte er wider die Jünger des Herrn, suchte sie in ihren Häusern auf und überantwortete sie in das Gefängnis, bis ihm der Herr aus dem Wege nach Damascus zurief: „Saul, was verfolgst du mich?" und ihn zum Paulus machte. — Dann verhing der Vierfürst Hero-des Agrippa, der sich bei dem Volke beliebt machen wollte, neue Verfolgung; mehrere Gliedernder jernsalemitifchen Gemeinde wurden gepeinigt und Jakobus der Ältere, des Johannes Bruder, enthauptet. Petrus, dem gleiches Schicksal bevorstand, wurde durch ein Wunder gerettet: in der Nacht führte ihn der Engel des Herrn mit starker Hand aus dem Gefängnis heraus. Alstitus im Jahr e 70 Jerusalem zerstörte, erreichten diese Verfolgungen vonseiten der Juden ihr Ende; Erben des Christenhasses aber wurden die Heiden. 3. Nach dem Worte seines Stifters (— Gleichnis vom Senfkorn — „es soll ein Hirt und eine Herde werden" —) sollte das Christentum Weltreligion werden und somit die andern Religionen verdrängen. Innig waren seine Bekenner verbrüdert, und geheim hielten sie ihre Versammlungen — das mochte leicht staatsgefährlich erscheinen. — Kriegsdienst und Staatsämter suchten sie zu vermeiden. Hartnäckig weigerten sie sich, den Büsten der Kaiser Weihrauch zu streuen; still und zurückgezogen dienten sie allein ihrem Gotte. Scharf sonderten sie sich im täglichen Verkehr von den Heiden, und streng vermieden sie die Teilnahme an den Festen und Spielen derselben. Das alles sah man als Gleichgiltigkeit und Ungehorsam, ja als Empörung und Majestätsverbrechen an. Dazu kamen abscheuliche Verleumdungen, die eifrig verbreitet und willig geglaubt wurden: in ihren Versammlungen, so sagte man, würden die greulichsten Laster getrieben, und bei ihren sogenannten Liebesmahlen würde das Fleisch von geschlachteten Kindern gegessen und das Blut derselben getrunken. Alles öffentliche Unglück schrieb man auf ihre Rechnung als Zornesäußerung der von ihnen verachteten Götter. So glaubte man zu ihrer Verfolgung nur allzu berechtigt zu sein, und bei jeder Gelegenheit schrie das Volk: „Die Christen vor die Löwen!" Es wird uns von 10 solchen schweren Verfolgungen von Seiten der Heiden berichtet; die erste fand statt unter Nero im Jahre 64, die letzte unter dem Kaiser Diokletian um das Jahr 300. 4. Man wütete mit ausgesuchter Grausamkeit gegen die Christen. Ihre Kirchen wurden niedergebrannt, ihre heiligen Schriften vernichtet. Hier warf man sie, in Felle genäht, den wilden Tieren zum Zerreißen vor, da zündele man sie, mit Wachs und Pech überzogen und halb in die Erde gegraben, in nächtlicher Stunde als Fackeln an. Diese setzte man auf glühendes Eisen und briet sie lebendig, jenen überstrich man 7*
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