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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 18

1882 - Halle : Anton
18 zwang dieser den Deutschen römisches Recht und römische Sitte auf. Er belastete sie mit harten Abgaben und Steuern, die bei den Germanen nur die Knechte zahlten; stolz saß er über sie zu Gericht und ließ ihre Streitigkeiten vor römischen Richtern nach römischem Gesetz und in römischer Sprache von römischen Sachwaltern entscheiden, ja nicht selten die freien Männer, was ihnen das schimpflichste war, mit Ruten geißeln oder mit dem Beile hinrichten. Damit rief er furchtbare Erbitterung hervor; die Deutschen dürsteten nach Rache und glühten vor Verlangen, sich dem verhaßten Joch zu entwinden. Der Cheruskerfürst Armin wurde der Retter der Freiheit. Obschon frühzeitig in römische Dienste getreten und mit römischem Bürgerrecht und römischer Ritterwürde beschenkt, hatte er sich doch deutschen Sinn bewahrt. Er einigte die verschiedenen Stämme zu gemeinsamer That, lockte den arglosen Varns in die Schluchten und Wildnisse des Teutoburger Waldes und vernichtete hier — 9 n. Chr. — das ganze römische Heer (vergl. Cursus I). Noch heute singt man in Westfalen zu seinem Gedächtnis: „Hermann, sla (- schlag) Lärm an, lat (- laß) pipen (- - pfeifen), lat brummen, de Keiser will kummen met (— mit) Hammer nrt (= und) Stangen, will Herrnann nphangen (— aufhängen). Uri Hermann slang (- schlug) Lärm an, leit (— ließ) pipen, (eit brummen , de Försten (— Fürsten) sin kummen met all eren Mannen, hewt (— haben) Varus uphaugen" — Das dankbare Deutschland hat Armin an der Stelle, wo er einst die deutsche Freiheit rettete, aus dem höchsten Gipfel des Teutoburger Waldes (--- auf der Groteuburg) nach beinahe 2000 Jahren ein Denkmal errichtet (— am 16. Aug. 1875 wurde es eingeweiht —). Aus tempelartigem Unterbau erhebt sich die 20 m hohe Figur Hermanns. Mit dem linken Arme stützt er sich auf den 10 m hohen Schild, der die Inschrift „Treufest" trägt; die Rechte streckt das 8m lange Schwert gen Himmel, auf dem die Worte eingegraben sind: „Deutsche Einigkeit meine Stärke, meine Stärke Deutschlands Macht. Es krachen der Eichen gewaltige Kronen vor des Sturmes Macht, und lautlos ziehn Roms Legionen durch des Waldes Nacht. Und immer wilder tobt das Wetter, und immer wilder heult der Sturm; der Römer fühlt den Zorn der Götter, doch sieht er wie ein Felsenturm. Schon jagt cs auf Rosicn riesig daher, ein Wald von Geschossen, ein ehernes Meer. Wild stampfen die Hufe durch Moder und Dorn, und mit Donnerrufe brüllt des Ures Horn (— Ur —Auerochse — sein Horn als Kriegshorn gebraucht). Und durch den Troß über Thal und Hügel — wer sprengt wie der Kriegsgott aus hohem Roß von Flügel zu Flügel? Das ist Hermanns gepriesene Heldenmacht, der Vaterlandsretter, der Löwe der Schlacht. Mit Aares Gefieder durchstiegt er die Glieder. Flammend begrüßt ihn dcö Volkes Blick. Verachtend das nahe Todesgeschick, erwarten sie unter den heil'gen Eichen ungeduldig des Kampfes Zeichen. Da flammt ein Blitz von hohem Sitz, und eine tausendjährige Eiche stürzt, gespalten die Riesenzweige, und der Donner rollt durch das finstere Thal. Es erkennen die Helden Odins Signal zu dem mannermorbenben Streite. Ihr Schlachtgesang tönt seinen Klang durch des Waldes unendliche Weite. Im Sprunge herbei, wie Tiger und Leu packen sich grimmig die Heere. Und es wogt mtb tobt die grausige Schlacht wie bei Sturmesgewalten in sternloser Nacht zwei feindlich strömende Meere. Da siegt germanischer Heldenmut,
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