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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 38

1882 - Halle : Anton
38 dehnte sich das fränkische Reich vom atlantischen Meer bis zur italienischen Grenze und von der Unstrut bis an den Fuß der Alpen. Durch Erbteilungen hatte es sich allerdings in drei Rerche zerspalten: in Austrasien (= Ostfranken), in Neustrim Westfranken) und Burgund; aber häufig waren doch auch alle drei in einer Hand vereinigt. Allein auch auf dem Wege des Verbrechens schritten Chlodwigs Nachkommen weiter; sie waren ein entartetes, verworfenes Geschlecht; Frevel auf Frevel häufte sich tu ihrer Familie; Haß und Streit, Bruderkrieg und Verwandtenmord füllen die Geschichte der Merobinger. Es waren rohe und zügellose Zeiten. „Ein merowingischer König ließ das kleine Kind seines Bruders am Bern ergreisen und ihm das Köpfchen an einem Stein zerschlagen. Ein Bischof ließ einen Priester, der ihm lästig war, lebendig in einen Steinsarg schließen, in welchem schon eine Leiche verweste. Ein vornehmer Mann sengte seinen Sklaven aus bloser Laune mit der Fackel das Fletsch von den Beinen." „Wir stehen jetzt im Greisenalter der Welt", klagt ein Geschichtsschreiber'jener Zeit. Es erfüllte sich das Traumgesicht der Mutter Chlodwigs, die einst Chlodwig als Löwen, feine Söhne und Enkel als reißende Bären und Wölfe, deren Nachkommen aber als spielende Hündlein geschaut hatte. Denn die späteren Merowinger waren feige, üppige Schwächlinge, blofe Schein- und Schattenkönige, die, während sie sich in ihrem Palast schwelgerischem Genuß ergaben, die Regierung ihrem Majordomus oder Hausmeier (= Verwalter der königlichen Güter) überließen. Anfangs hatte jedes der drei Reiche feinen befondern Majordomus. Den austra^ifcheu Haus nt eiern aber, einem kräftigen, tapfern Geschlechte, gelang es, die Herrschaft über das ganze Reich in ihren Händen zu bereinigen. Ihr Verdienst war es, daß sich wieder im Herzen Europas eine starke, feste Macht erhob und es war hohe Zeit, denn dem gefammten Abendlande, der gesamten christlichen Kultur erwuchs in den unaufhaltsam bordringenden Arabern große Gefahr. Ii. Mufiamed und der Islam. 1. Im Westen Asiens liegt die Halbinsel Arabien, das Land des Pferdes und Kameles, des Kaffees und der Dattelpalme. Das Innere ist eine weite, nur selten durch Oafen unterbrochene Sand-wiiste; die Ränder dagegen sind von fruchtbaren Thälern durchschnitten; die herrlichsten Gegenden zeigt die Südwestküste, das „glückliche" Arabien. Umherziehende Nomaden st äm me (— Beduinen — Söhne det Wüste ), gewerbtrec Sende Städtebewohner und den Acker bauende Dörfler bilden die Bebölkeruug des Landes. Herrschende Religion war bis zum Ende des 6. Jahrhunderts die heidnische (— Steine, Felsen, Bäume, aber auch
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