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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 90

1882 - Halle : Anton
'90 Schlösser seiner strafenden Hand." So hielt er mit eiserner Strenge die von ihm erlassenen Landsriedensgesetze aufrecht. Dankbar nannte ihn das Volk, bei dem er um seiner Einfachheit und Anspruchslosigkeit, seiner Freundlichkeit und Herzensgüte willen allgemein beliebt war, den Wiederhersteller Deutschlands, auch wohl das lebendige Gesetz. Zu Germersheim ist er gestorben, in Speier liegt er begraben. Iii. 1. Rudolfs Wunsch, sein Sohn Albrecht möge sein Nachfolger werden, ging zunächst nicht in Erfüllung. Die d eu tfchen Fürsten fürchteten die Macht Habsburgs und den harten, habgierigen Sinn Albrechts. So folgten sie dem Vorschlage des Erzbischofs Gerhard von Mainz und wählten den armen, aber tapfern Grafen Adolf von Nassau zum Konig. Aber auch Adolf (1291—1298) strebte nach Erweiterung seines kleinen Gebiets. Von dem Markgrafen Albrecht von Meißen, der mit den eignen Söhnen Friedrich und Diezmann im Streit lag, kaufte er für eine geringe Summe die Wettiner Lande (— Meißen und Thüringen, das 1247 unter Heinrich dem Erlauchten an jenes gefallen war). Zweimal zog er nach Thüringen und trug verheerenden Krieg in das Land, denn Friedrich und Diezmann verteidigten — wenn auch erfolglos — ihr künftiges Erbe. Solch schmachvoller Handel und solch unkönigliches Verfahren rief heftigen Unwillen in Deutschland hervor. Auch hatte sich Adolf den einflußreichen Erzbischof Gerhard von Mainz zum Feinde gemacht. Drohend meinte derselbe, er habe noch mehrere Kaiser in der Tasche und könne noch manchen König aus seinem Jagdhorn blasen. So erklärten ihn die mit der Königswahl Betrauten Fürsten — Kurfürsten, d. h. Wahlfürsten nannte man sie — für abgesetzt und wählten nun Rudolfs Sohn Albrecht doch noch zum König. Zwar griff jener zum Schwert, aber bei Göllheim am Donnersberge in der Pfalz erlag er dem Gegner und verlor mit der Krone das Leben. Der Fall des ritterlichen Mannes füllte die Herzen mit Mitleid; selbst Gerhard von Mainz sprach: „Heut7 ist ein tapfres Herz gestorben!" 2. Der neue König Albrecht I. hat von 1298 —1308 regiert. Er war ein kluger Fürst, aß er finster und kalt lag es auf feinem Antlitz, das noch dazu durch den Verlust eines Auges entstellt war; Ehrgeiz und Herrschsucht Bewegten feine Seele; eifern war fein Wille und „hart wie Diamant" fein Gemüt; so wurde er von vielen gefürchtet, von niemandem geliebt. Papst Bonifazius Viii. verweigerte ihm die Bestätigung; er habe durch Verrat feinen Herrn (— König Adolf) erschlagen, und feine Gemahlin fei aus dem Otterngezücht der Hohenstaufen entsprossen, warf er ihm vor, deshalb sei er des Reichs unwürdig. Aber Albrecht kümmerte sich wenig darum; die Krone auf dem Haupte, sprach er zu den Vers am-
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