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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 143

1882 - Halle : Anton
143 Vertrage von den Evangelischen in Besitz genommenen geistlichen Güter (— zwei Erzbistümer, zwölf Bistümer, viele Klöster und Stifte) den Katholiken zurückgegeben, die Reformierten vom Religionsfrieden ausgeschlossen fein und die katholischen Fürsten das Recht haben sollten, die Reformation in ihren Ländern zu unterdrücken. Damit stand der Protestantismus in Gefahr, gänzlich vernichtet zu werden. Gleichsam betäubt von dem furchtbaren Schlage, beugten sich die deutschen Fürsten dem kaiserlichen Befehle. Nur Magdeburg, das einst auch das Interim verworfen, widersetzte sich der Ausführung des Edikts, tockwrt rückten wallenstein'sche Truppen heran, um das „Ketzernest" zu züchtigen; da brachte ein unerwartetes Ereignis vorläufige Rettung. Auf dem Reichstage zu Regens bürg (i ($30) wurdeu von allen Seiten laute Klagen über die schreckliche Kriegsführung und Läuder-verwüstung Wallensteins erhoben; ant nachdrücklichsten forderte Maxmilian von Bayern die Entfernung des verhaßten Feldherrn. Der Kaiser gab, wenn auch ungern, Dem allseitigen Drängen nach; Wallenstein wurde abgesetzt und das einigermaßen verminderte Heer unter den Be-fehl Tillys gestelltt. Mit stolzer Ruhe vernahm Wallenstein die kaiserliche Botschaft und zog sich auf seine böhmischen Güter zurück. 111. 1. Zu ungünstiger Stunde hatte Ferdinand seinen Feldherrn entlassen; unerwartet erstand ihm in dem Schwedenkönig Gustav Adolf ein neuer Feind. (— Gustav Adolf war ein Nachkomme des Gustav Wasa, der 100 Jahre zuvor Schweden von der dänischen Herrschaft losgerissen und in dem befreiten Lande die Reformation eingeführt hatte —). Der Drang, den bedrohten evangelischen Glauben zu schützen, und das Verlangen, in Deutschland festen Fuß zu fassen sowie die Küstenländer des baltischen Meeres für Schweden zu erwerben, bewogen denselben, sich in die deutscheu Angelegenheiten zu mischen. Nachdem er die Verwaltung des Reichs geordnet, nahm er von den Seinen feierlichen Abschied. „ Vielleicht sehen wir uus zum letzten mal", rief er ahnungsvoll am Schlüsse seiner Rede. Darauf lau bete er 1g30 mit seinem Heere an der pommersehen Küste. Auf die Nachricht davon meinte Ferdinand geringschätzig zu Tilly: „Wir haben halt a Feindle mehr", und die Höflinge in Wien witzelten, der Schwedenkönig werde, wie einst der Winterkönig, vor der kaiserlichen Sonne bald zerschmelzen. Tilly dagegen würdigte den Gegner besser. „ Gustav Adolf", gab er dem Kaiser zur Antwort, „ist ein Spieler, gegen welchen nicht verloren zu haben, schon ein Gewinn ist." 2. Im Gegensatz zu den zuchtlosen kaiserlichen Söldnerhaufen hielt Gustav Adolf musterhafte Disciplin und verbot seinen Kriegern bei Todesstrafe, die Einwohner zu beleidigen oder zu berauben. Bald hatte erpommern und Mecklenburg vomfeiude gesäubert. Inzwischen waren Tilly und Pappenheim vor Magdeburg gerückt, um die Acht an ihm zu vollstrecken. Tapfer verteidigten sich die Bürger; sie hofften auf schwedische Hilfe. Allein Gu st a v A d o l f k o u u t e
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