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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 199

1882 - Halle : Anton
199 3. Die Frage, welche Stellung die zurückeroberten Herzogtümer im deutschen 53 u rt d e einnehmen sollten, führte zu neuem Streit. Östreich beabsichtigte, sie zu einem neuen Kleinstaat unter dem Prinzen von Angustenburg zu machen; Preußen wollte sie seiner eigenen Sicherheit wegen und im Interesse Deutsch-laubs so eng als möglich an sich knüpfen. Verhandlungen, sowie eine persönliche Zusammenkunft der beiden Monarchen hatten nicht den gewünschten dauernden Erfolg. Immer mehr stellte es sich heraus, baj3 — wie der nun zum Grafen erhobene Bismark es aussprach — große Fragen nicht burd) Worte, sonbern durch Blut und Eisen entschieben werben. Als Östreich sich frieblicher Lösung unzugänglich zeigte, griff Preußen zum Schwert und begann 1866 den beut* fchen (— östreichisch-preußischen) Krieg. Auf Seite Ostreichs stauben die sübbeutschen Staaten, Hanover und Sachsen, aus Seite Preußens das übrige Norddeutschland und Italien. Mit großem Widerwillen hatte das preußische Volk dem Bruderkriege entgegengesehen; aber der Ruf des Königs: „das Vaterland ist in Gefahr!" weckte rasch den alten Heldengeist. Herrlich bewahrte sich jetzt die preußische Armeeorganisation. Schnell und sicher zogen die Truppen in Feindesland. Binnen viertagen warenhano-ver, Sachsen und Kurhessen in ihren Händjen. Ende Juni erfolgte tu drei Heeressäulen der Einmarsch in, Böhmen. In zahlreichen blutigen Gefechten bewährte sich dauernd die Überlegenheit des Zündnadelgewehrs, die treffliche Führung und die Tapferkeit der Truppen. Nach Moltke's meisterhaft entworfenem Kriegsplane vereinigten sich alle drei Armeen bet Gitschin. Am 3. Juli schon kam es bei Kömggrätz und Sadvwa zur Entscheidungsschlacht; die Ost-reicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen wurden völlig geschlagen. Unaufhaltsam drangen jetzt die Sieger bis in die Nähe von Wien; da machte ein Waffenstillstand dem kurzen Kampfe ein Ende. llitterdes waren die preußischen Waffen auch im Westen Deutschlands, den Bundesgenossen der Öftre ich er gegenüber, siegreich gewesen. Der blinde König Georg von Hanover hatte sich mit seiner Armee nach Bayern durchzuschlagen versucht; unsicher und schwankend hatte er hin und her getastet, bis er bei Langensalza vom Feinde umschlossen und nach tapferem Kampfe zur Capi-tulation genötigt worben war. Und auch die sübbeutschen Heere, der einheitlichen und tüchtigen Leitung entbehrend, hatten in zwanzig größeren und kleineren Gefechten keinen Vorteil zu erringen vermocht. So war man auch hier des fruchtlosen Streites müde- Durch den Frieden zu Prag wurde er beendet. D streich schied aus Deutschland aus, Preußen annectierte Schleswig-Holstein (—Lauenburg hatte es schon vorher erworben—), Hanover, Kurhessen, Nassau' und Frankfurt a. Main; unter feiner Führung entstand ein norddeutscher Bund, der alle Länder
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