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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 2

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
2 I. Heinrich der Erste, der Deutsche. Kriegsmännern, Abenteurern) konnte der fränkische Heerbann nur hin und wieder eine Niederlage beibringen, aber der alljährlichen Verheerung der Küstenländer konnte er nicht wehren. Und nachdem ihrem Treiben in England durch den angelsächsischen König Alfred den Großen (871—901) Einhalt getan war, warfen sie sich mit um so größerer Wucht auf die Küsten des Festlands. Hamburg, Köln, Aachen, Trier wurden in Asche gelegt und der ganze Nordwesten des ostfränkischen Reiches furchtbar heimgesucht. _ Erst als der westfränkische König das Land an der unteren Seine den Normannen überließ (911), wo sie, Zum Christentum bekehrt, unter eigenen Fürsten das Herzogtum Normandie begründeten, ließ die entsetzliche Heimsuchung allmählich nach. Die östlichen Grenznachbarn des Frankenreichs, die Slawen, hatten sich bisher wenig widerstandsfähig erwiesen. Nunmehr zeigten sie sich aussässig gegen die Herrschaft der Germanen, und fast gleichzeitig entstanden unter ihnen mehrere Staaten, von denen das Großmährische Reich, zu dem auch Böhmen gehörte, ein unbequemer Nachbar für die Ostfranken, besonders für die Baiern wurde. Mit großer Freude begrüßten sie es daher, als dies Slawenreich schon nach wenigen Jahren den Angriffen eines von Osten heranstürmenden Feindes erlag. Aber diese Freude war voreilig, denn die siegreichen Magyaren (spr. Madjaren) erwiesen sich als eine weit größere Gefahr. Sie waren ein viel umhergeworfenes Volk finnischen Ursprungs, das schließlich in den weiten Steppen Ungarns seine Heimat gefunden und sich dort zu einem Reitervolke ausgebildet hatte. Wie vor Jahrhunderten die Hunnen, so brachen ihre Schwärme unwiderstehlich über ihre Nachbarn herein; die Wohnungen wurden verbrannt, die Männer erschlagen, Weiber und Kinder samt allem wertvollen Eigentum hinweggeschleppt. Die Alpenländer und Oberitalien wurden verheert, bald aber wandten sich ihre Reiterschwärme nach Zertrümmerung des mährischen Reiches mit furchtbarer Gewalt gegen Oberdeutschland. Der bairische Heerbann wurde vernichtet, und die blühenden Länder an der Donau und dem Bodensee mußten alljährlich die ärgsten Plünderungen über sich ergehen lassen. Das Königsgeschlecht der ostfränkischen Karolinger (Ludwig der Ost franke oder der Deutsche, Karl der Dicke, Arnulf, Ludwigdaskind) erwies sich unfähig, das Reich vor diesen Feinden zu schützen und seinen Völkern ein starker Hort zu 911 sein. Es erlosch mit Ludwig dem Kinde, der 911 erst achtzehnjährig starb. (Die westfränkischen Karolinger erloschen erst 987.)
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