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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 11

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Ii. Otto der Erste, der Große. 11 König anerkannt, und einige Zeit nachher unterwarf sich sein Gegner dem Schiedssprüche des deutschen Königs. Das Königreich Burgund umfaßte den südwestlichen Teil Frankreichs mit den Hauptstädten Arles, Lyon und Genf. Hier herrschte ein Fürstenhaus, das durch innere und äußere Feinde bedroht war. Um den jungen König, der noch im Knabenalter stand, vor Nachstellungen zu sichern, brachten ihn die Großen des Landes nach Deutschland und stellten ihn unter den Schutz Ottos, der ihn an seinem Hofe aufnahm. In Italien endlich trugen die Langobardenkrone Fürsten, die in Abhängigkeit von dem Markgrafen Berengar von Jvrea geraten waren. Dieser griff nach dem Tode des jungen Königs selbst nach der Krone, und um sich und seinem Hause eine gewisse Rechtmäßigkeit zu erwerben, wollte er die Witwe des Königs mit seinem Sohne vermählen. Diese aber, die stolze Adelheid, Schwester des jungen Burgunderkönigs, weigerte sich der Ehe mit einem Manne, dessen Vater sie als den Mörder ihres Gemahls betrachtete. In Gefangenschaft gehalten, fand sie doch Mittel und Wege, an König Otto einen Brief zu senden, in dem sie ihn um Hilfe anflehte. Otto entschloß sich, dem Rufe Folge zu leisten. Die Herzöge von Schwaben und Baiern wetteiferten, die Wünsche Ottos zu erfüllen; aber während Ludolf über die Alpenpässe nicht hinauskam, gelang es Heinrich, bei dessen Heere Otto selbst sich befand, in Italien einzudringen, Adelheid zu befreien und sie dem Bruder zuzuführen. In Pavia, wo sich Otto mit der eisernen Krone der Langobarden krönen ließ, fand seine Vermählung mit Adelheid statt (Herbst 951). Dann führte Otto seine Gemahlin nach Deutschland und nahm mit ihr seinen Sitz in Magdeburg; die endgültige Ordnung der Verhältnisse Italiens übertrug er seinem Schwiegersöhne Konrad von Lothringen. Dieser kam sehr bald zu einer Verständigung mit Berengar, und beide eilten nach Magdeburg, um des Königs Bestätigung einzuholen; aber sie fanden üblen Empfang. Dem stolzen Sinne Adelheids schien es unerträglich, daß ihr Feind, der Thronräuber, im Besitze der Herrschaft verbleiben sollte; und der ehrgeizige Herzog Heinrich von Baiern war tief gekränkt, daß seine kriegerischen Anstrengungen und Erfolge unbelohnt bleiben sollten. Erst in Augsburg, wo (952) ein großer Reichstag und gleichzeitig eine Synode der deutschen und italienischen Bischöfe abgehalten wurde, gelang die Einigung: Berengar schwur Otto den Lehnseid, behielt die Königswürde, trat aber gleichzeitig den ganzen Nordosten der Lombardei (d. i. Langobardei) ab, der zu Baiern
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