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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 16

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
16 Ii. Otto der Erste, der Große. So war sein Lebenswerk getan: das deutsche Königtum, mit der römischen Kaiserkrone geschmückt, stand an der Spitze des christlichen Abendlandes und verfügte über eine gewaltige Macht-sülle. Mit ehrfurchtsvoller Bewunderung blickte man zu dem alternden Kaiser empor, dem schon seine Zeitgenossen den Namen des Großen beilegten. Bewundernswert für alle Zeiten bleibt die Entschiedenheit, mit der er in schwierigen Lagen das Richtige traf, und die unerschöpfliche Tatkraft, mit der er es zur Ausführung brachte. Nachdem er noch einen Winter in Deutschland verlebt hatte, verschied er plötzlich am 7. Mai 973 in Memleben und wurde in seinem geliebten Magdeburg bestattet. Gr. Der Husgang des sächsischen Königshauses. Der achtzehnjährige Otto Ii. (973—983) war schon zu Lebzeiten seines Vaters zum König und Kaiser erwählt worden. Hochgebildet und von feuriger Tatenlust erfüllt, wandte er sich den lockenden Aufgaben Italiens zu, nachdem er die Selbständigkeitsgelüste seines bairischen Vetters gebrochen und Lothringen gegen die Ansprüche der westfränkischen Könige gesichert hatte. In Rom hatte er zwischen zwei streitenden Päpsten zu entscheiden, dann führte er ein großes deutsches Heer nach Süditalien, das er als Mitgift seiner Gemahlin in Anspruch nahm. Aber hier traten ihm außer den Oströmern auch die Sarazenen entgegen, die, von Sizilien kommend, die fruchtbaren Länder für sich begehrten. Ihnen erlag er 982 in einer furchtbaren Schlacht unweit Cotrone an der Südwestspitze Italiens, und während der Kaiser wie durch ein Wunder gerettet wurde, bedeckte die Blüte des deutschen Adels das Schlachtfeld. Ein Jahr später starb der Kaiser in Rom, ehe er die Niederlage rächen konnte. Seinem dreijährigen Sohne Otto Iii. (983—1002) wurde nur durch das energische Auftreten des Erzbischofs Willigis v o n M a i n z die Herrschaft gesichert. Solange mit dem Beistände des klugen Willigis die königlichen Frauen Theophano und Adelheid die Regentschaft führten, blieben, wenn auch das Ansehen des Königtums sank, die Verhältnisse Deutschlands unverändert. Freilich war die Lage an der Ostgrenze sehr ernst. Auf die Kunde von der Niederlage der Deutschen in Italien hatten sich die Slawen erhoben und in wildem, blutigem Aufstande mit der Herrschaft der Deutschen auch das Christentum abgeschüttelt. Bis auf kleine Reste gingen die billungsche Mark und Brandenburg verloren, die Lausitzer schlossen sich an den Polenherzog an, und nur mit Mühe wurde die Elblinie ge-
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