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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 17

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Iii. Heinrich der Vierte. 17 halten. Im heißen Kampfe bewährte sich Markgraf Eckard von Meißen als treuer Wächter der Grenze. Als nun aber der junge König mit 15 Jahren aus der Vormundschaft entlassen wurde, zeigte sich, daß er völlig anders geartet war als seine großen Ahnen. Mehr Grieche und Romane als Deutscher, und erfüllt von gelehrter Bildung, träumte er in Rom, wo er einen glänzenden Hofhalt nach dem Vorbilde des byzantinischen Hofes führte, von einem über den Nationen stehenden römischen Weltreiche. In grellem Gegensatze dazu stand die religiöse Schwärmerei, mit welcher der kaiserliche Jüngling sich Wallfahrten, langen Fasten und Selbstquälereien hingab, angesteckt von der Aufregung, mit der man damals am Ende des tausendjährigen Reiches der Wiederkunft Christi entgegensah. Alles Deutsche erschien dem Kaiser verächtlich, die wichtigsten Interessen Deutschlands wurden nicht nur vernachlässigt, sondern geradezu verraten, indem die Selbständigkeit Polens und Ungarns durch den Kaiser und seinen Papst gefördert wurde. Kein Wunder, daß die Großen Deutschlands damit umgingen, den Schädiger ihres Reiches zu entthronen; ehe es aber dazu kam, verschied der Kaiser plötzlich unweit von Rom, im Herzen getroffen von der Untreue seiner geliebten Römer, die ihn aus der Stadt vertrieben hatten. Nur mühsam und unter Anerkennung des Wahlrechts der deutschen Stämme erlangte die Krone der letzte Sprosse des sächsischen Königshauses, Heinrich Ii. der Fromme, Herzog von Baiern (1002—1024), der in unermüdlicher, nüchterner Arbeit das Auseinanderfallen des Ottonischen Reiches verhütete. Er erwarb die lombardische und die römische Krone, verzichtete aber auf große Kaiserpolitik in Italien. Nach langen mühevollen Kriegen erreichte er im Frieden zu Bautzen (1018), daß der Polenherzog sich mit dem Lehnsbesitz der Mark Lausitz und des Milzienerlandes begnügte; Meißen blieb bei Deutschland. In seiner Regierung stützte sich Heinrich Ii. hauptsächlich auf die deutschen Kirchenfürsten, neben denen die weltlichen Fürsten und Beamten zurücktraten. Mit ihm erlosch (1024) das ruhmvolle 1024 sächsische Kaiserhaus. Iii. Demricb der Vierte. A. Die zwei ersten Salier. Die frei gewordene Krone des Reiches wurde in einer großen Wahlversammlung, die in der Rheinebene bei Worms stattfand Vogel, Eeschichtsleitfaden, Quarta. 2
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