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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 20

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
20 Iii. Heinrich der Vierte. des Königtums; durch nichts wurde es aber tiefer herabgezogen als durch die Entführung des königlichen Knaben (1062), welche einigen verschworenen Fürsten gelang. Sie überlieferte den jungen König dem Einfluß des Erzbischofs Hanno von Köln, der nun die Regentschaft übernahm, während Agnes sich ins Kloster zurückzog. Der mönchisch gesinnte, kluge Hanno war ein harter Erzieher für den lebenslustigen und selbstbewußten Knaben. Daher begrüßte es dieser mit Freuden, als Hanno seine Gewalt mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen teilen mußte, der, selbst von fürstlicher Herkunft und an einem prunkenden Hofhalte sich ergötzend, der Neigung des jungen Königs zu Üppigkeit und Übermut die Zügel schießen ließ. Seine Königstreue stand außer Zweifel, aber er verstrickte die Königsmacht in die ehrgeizigen Pläne, die er für sein Erzbistum hegte, das er zu einem Patriarchat des Nordens zu erheben suchte, und in die Feindschaften, die er sich dadurch zuzog. Um die Ränke seiner Gegner zu durchkreuzen, ließ er überraschend zeitig den jungen König für mündig erklären (1065) und sicherte sich dadurch auch fernerhin seinen Einfluß auf die Regierung. C. fiemmcb der Vierte und die Sachsen. Seitdem die deutsche Krone auf das fränkische Geschlecht der Salier übergegangen war, fühlte sich der stolze Volksstamm der Sachsen, aus dem die Gründer des Reiches hervorgegangen waren, zurückgesetzt. Die Mißstimmung wuchs, als die salischen Könige, eifersüchtig auf die Herzogsmacht der Billunger, in Sachsen festen Fuß zu fassen suchten. Goslar, in dem eine prächtige Pfalz erbaut wurde, war der Lieblingssitz Heinrichs des Dritten. Wo es nur ging, zogen die Könige das zersplitterte Königsgut wieder an sich und suchten den Einfluß des Herzogs durch ihre häufige Anwesenheit im Lande zu schmälern. Und als nun Heinrich Iv. in allen den vielen Streitfragen zwischen den sächsischen Herzögen und dem Erzbischof von Bremen die Partei Adalberts ergriff, gingen die Billunger darauf aus, ihren Feind zu beseitigen. Sie fanden die Unterstützung der meisten Fürsten, die mehr Anteil an der Regierung erstrebten. Auf einer Fürstenversammlung zu Tribur am Rheine (1066) erfolgte der Sturz Adalberts, der vom Hofe gewiesen wurde. Leider konnten es sich die Fürsten, darunter Heinrichs eigener Schwager, Herzog Rudolf von Schwaben, nicht versagen, bei dieser Gelegenheit das Königtum zu demütigen. Sie zwangen den jungen König, ein Bekenntnis seiner Verfehlungen abzulegen und Besserung zu versprechen; auch mußte er auf ihr Verlangen seine Vermählung mit Bertha
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