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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 46

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
46 Vii. Papst Imiocenz der Dritte. Innocenz mit größter Hingebung und sorgte überall für treue Amtsführung der Geistlichkeit, für die er selbst ein glänzendes Beispiel gab. Ebenso unermüdlich war er in der Bekämpfung der Ketzer; zu ihrer Aufspürung errichtete er die Inquisition, einen geistlichen Gerichtshof, dessen Entscheidungen, die nur zu häufig Todesurteile brachten, von den weltlichen Gewalten ausgeführt werden sollten. Entsetzliches Unheil wurde dadurch über viele Länder, auch über Deutschland, gebracht. Den Höhepunkt seiner Macht erstieg Innocenz in dem großen, 1215 glänzenden Laterankonzil 1215, in dem er als Herr Europas und Gesetzgeber der Kirche auftrat. Neue kirchliche Lehren und Einrichtungen erhielten damals Gesetzeskraft. Auch wurden dabei neue Mönchsorden, die Franziskaner und Dominikaner, zwei Bettelorden, bestätigt; sie schlugen ihren Sitz in den dichtbevölkerten großen Städten auf und gewannen bald großen Einfluß auf die Volksmassen; die Dominikaner übernahmen die Inquisition. Nur mit seinen Kreuzzugsplänen hatte Innocenz kein Glück; der von ihm ins Leben gerufene vierte Kreuzzug (s. V D) wurde durch die List der selbstsüchtigen Venetianer nach Konstantinopel abgelenkt. Auf der Höhe seiner Macht starb Innocenz (1.216). D. Die Huflebnung des Kaisertums. Durch Papstes Gnade war Friedrich Ii. deutscher König geworden, doch blieb er in deutschen Landen ein Fremdling, der sich nach dem sonnigen Süden sehnte. Die Königsmacht und das Königsgut war in dem Kampfe zwischen Philipp und Otto Iv. großenteils in die Hände der Landesfürsten geraten, und Friedrich trug kein Bedenken, die Macht der letzteren immer noch zu erhöhen, wenn ihm nur die kriegerische Kraft Deutschlands für seine italienischen Pläne zur Verfügung stand. Während seiner langen Regierung (1215—1250) hat er nur ab und zu einige Zeit in Deutschland zugebracht, und für die wichtigsten Fragen Deutschlands hatte er kein Herz; so mußten sich die sächsischen Großen der Einfälle des Dänenkönigs, der Friedrichs Verbündeter war, in der Schlacht bei Bornhöved (1227) auf eigene Hand erwehren, und der furchtbare Anprall der wilden Mongolen wurde durch die wackeren Schlesier in der Schlacht bei Liegnitz auf der Wahlstatt (1241) zum Stehen gebracht, ohne daß sich 'Friedrich seiner Königspflichten entsonnen hätte. Ihn fesselte sein sizilisches Königreich, wohin er schon 1220 mit dem Kaisertitel zurückgekehrt war. Hier bildete er einen
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