Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 65

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Xii. Rudolf der Erste, von Habsburg. 65 durch den Gegensatz zwischen dem prunkvollen Aufzug des reichen Böhmenkönigs und der ärmlichen Soldatenkleidung Rudolfs. Dieser rasche Erfolg vermehrte das Ansehn des neuen Königs im ganzen Reiche; aber er war noch nicht endgültig, denn Ottokar rüstete gewaltig, um die Demütigung, die an seinem stolzen Herzen nagte, wieder abzuschütteln. So kam es schon nach zwei Jahren zu einem neuen Waffengange. Auf dem Marchfelde (nordöstlich von Wien) wurde 1278 die Entscheidungsschlacht ge- 1278 schlagen. Lauge schwankte das Kriegsglück; Rudolf selbst, vom Pferde geworfen und verwundet, entging mit genauer Not der Gefangenschaft und dem Tode; erst als Ottokar tapfer kämpfend fiel, war Rudolfs Sieg entschieden. Böhmen und Mähren verblieben dem Hause Ottokars, dessen Sohn und Nachfolger Wenzel Rudolfs Schwiegersohn wurde; Österreich aber und Steiermark verlieh dieser, nachdem durch lauge Unterhandlungen die Zustimmung der Fürsten erreicht war, an seine Söhne; nach einiger Zeit kamen dazu Kärnten, Krain und schließlich (1363) auch Tirol, so daß die Hausmacht her Habsburger in den Alpenlänbern, wie sie noch heute besteht, aufgerichtet war. C. Rudolfs weitere Regierung und Cod. Seine Herrscherpflichten in Deutfchlanb suchte Rubolf hauptsächlich durch Herstellung des Lgnbfriebens zu erfüllen, auf den er die Fürsten und Stände der einzelnen Landschaften verpflichtete. Jeder mußte geloben, wenigstens für einige Jahre sich der Selbsthilfe zu enthalten und in Streitfällen gerichtlichen Urteilen und Schiedssprüchen sich zu unterwerfen, wobei jedoch ehrliche Fehde nicht ganz ausgeschlossen war. Unnachsichtlich verfolgte Rudolf die Stegreifritter, die vom Raube lebten. In seiner Kriegsfreudigkeit unternahm er es persönlich, ihre Burgen und Schlupfwinkel zu zerstören (in Thüringen allein 66); die Raubritter ließ er mit dem Schwerte hinrichten, das Gesindel aufknüpfen. Der heilsame Schrecken, den diese Strenge verbreitete, kam vor allem dem Handel der Städte zugute und verpflichtete sie zur Dankbarkeit gegen den König; aber als dieser versuchte, dem Königtum Ersatz für die verloren gegangenen Einnahmen durch eine den,Städten auferlegte Reichssteuer zu schaffen, fand er viel Widerstand. Auch die Fürsten wurden schwierig, als sie sahen, wie unermüdlich Rudolf au der Erhöhung nnb Bereicherung seines Hauses arbeitete. Seine Absichten auf Thüringen au vollziehen, hinberte ihn nur das Ansehen, das Heinrich der Erlauchte genoß; Vogel, Eeschichtsleitfaden, Quarta. 5
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer