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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 93

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Xviii. Der Prinzenraub. 93 Am gleichen Tage büßte Kunz seine Tat, die als Hochverrat betrachtet wurde, durch Hinrichtung auf dem Markte zu Freiberg. C. Die Ccüung der sächsischen Candc. Nach dem Tode ihres Vaters regierten die Brüder Ernst und Albert lange Jahre gemeinsam in voller Eintracht. Aber der Heimfall von Thüringen nach dem Tode ihres Oheims Wil-helm entfachte zwischen ihnen Zwietracht, und Albert bestand darauf, daß ihm sein Anteil des gemeinsamen Besitzes zu ganz selbständiger Verwaltung überliefert werde. So kam es 1485 zu der verhängnisvollen Teilung von Leipzig. Ausgeschlossen von der Teilung war das Herzogtum Sachsen-Wittenberg, der sogenannte Kurkreis, der dem älteren Bruder verbleiben mußte. Aus der übrigen Ländermasse wurden zwei Lose gebildet; für das eine war Meißen, für das andere Thüringen der Hauptbestandteil; die dazwischen liegenden Landschaften Osterland, Pleißengau, Vogtland wurden durch eine Schlängellinie so geteilt, daß Leipzig und Chemnitz zu Meißen, Altenburg und Zwickau zu Thüringen kamen. Diese Grenze war mit Absicht so angelegt, um durch die gemeinsamen Interessen der gewaltsam zerrissenen Landschaften ein festes Band zwischen den beiden sich trennenden Linien aufrecht zu erhalten; gleichem Zwecke diente es, daß die Verwaltung der Bergstädte, die Oberherrschaft über die Bistümer und noch andere Schutzherrschaften gemeinsamer Besitz bleiben sollten. Ernst hatte die Teilung vollzogen, Albert hatte die Wahl; sie fiel auf Meißen. Darüber grämte sich Ernst so sehr, daß er schon im folgenden Jahre starb (1486). Für das Ansehn und die Zukunft des Hauses Wettin bedeutete die Teilung eine Schädigung, die nicht wieder gut gemacht werden konnte. Eben war Sachsen unter die größten und aussichtsreichsten Länder des deutschen Reiches pingerückt; nunmehr konnte jede der beiden Linien nur die Hälfte des bisherigen Einflusses in die Wagschale werfen, und auch dies wurde noch beeinträchtigt durch die unaufhörlichen Streitigkeiten, die schließlich zu unverhüllter Feindschaft zwischen beiden Fürstenhäusern führten. Und gerade die absichtlich geschaffenen gemeinsamen Angelegenheiten erwiesen sich als eine Quelle heftigen Zwistes. Das Kurfürstentum Sachsen mit den Hauptstädten Wittenberg und Gotha stand lange Jahrzehnte hindurch unter der segensreichen Regierung Friedrichs des Weisen (I486 bis 1525), der, selbst kinderlos, seinen Bruder und späteren Nachfolger, Johann den Beständigen (1525—1532), zur Mit- 1485
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