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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 152

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
152 Xxviii. König Gustav Adolf von Schweden. Die entsetzlichen Verheerungen ihrer Länder brachen endlich die Widerstandskraft der deutschen Fürsten, die sich für den Kaiser opferten. Zuerst machte Brandenburg seinen Frieden mit den Schweden, dann folgte Kursachsen in dem Waffenstillstand von Kötzschenbroda (1645), schließlich auch Baiern. Nachdem sie alle sich zur Neutralität in dem Kampfe zwischen Schweden und dem Kaiser Ferdinand Iii. (1637—1657) verpflichtet hatten, waren die Bollwerke gefallen, hinter denen dieser sich sicher gefühlt hatte. Schwedische Heere brachen in seine Länder ein, und durch einen Überfall kam selbst die Kleinseite von Prag in die Hände seiner Feinde. Da bequemte er sich zur Nachgiebigkeit 1648 und willigte (1648) in den Frieden, über den schon seit drei Jahren in Münster und Osnabrück unterhandelt worden war. D. Der westfälische friede. Der Friedensschluß, der nach dem furchtbaren dreißigjährigen Kriegselend allgemein mit hoher Freude begrüßt wurde, brachte dem deutschen Reiche schwere Einbuße. Die Abtrennung der Schweiz und der Niederlande, sowohl der freien, als der spanischen, wurde anerkannt, ebenso die Einverleibung der Bistümer Metz, Toul und Verdun in Frankreich. Nunmehr ward auch das Oberelsaß französisches Land, und durch die Übernahme des Schutzrechts über die elsässischen Reichsstädte erlangte der König von Frankreich die Gelegenheit zu weiterer Beraubung Deutschlands. Für die Befriedigung der ehrgeizigen Ansprüche der deutschen Fürsten standen zur Verfügung das Herzogtum Pommern, auf das Brandenburg Erbansprüche besaß, das aber in schwedischem Besitze war, und die niederdeutschen Bistümer, die nun völlig säkularisiert wurden. Die Krone Schweden erhielt die Herzogswürde von Pommern und damit den Reichsfürstenstand; ihr fiel der größte Teil von Pommern und außerdem die Bistümer Bremen und Verden zu, so daß die Mündungen der Weser, Elbe und Oder in schwedische Gewalt kamen. Den Rest von Pommern erhielt Brandenburg, das außerdem durch die Bistümer Magdeburg, Halber stadt und Minden entschädigt wurde. Johann Georg I. von Sachsen behielt die Lausitzen, Maximilian I. von Baiern (f 1652) die Kurwürde und die Oberpfalz, die ihm der böhmische Krieg eingetragen hatte; doch wurde eine achte Kurwürde für den Sohn des vertriebenen Pfalzgrafen geschaffen, dem zugleich die Rheinpfalz zurückerstattet wurde.
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