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1. Bilder aus der alten Geschichte - S. 89

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Kultureinflufo der Römer, Limes, Iehntland. 89 Römer auf Den nassen Waldboden, lautlos, wehrlos, hilflos. Da gab es kein Rasten! Nur weiter! weiter! So verging der zweite Marschtag. Der dritte Tag bricht an, für die Hörner -er letzte Tag. Das Gebirge war endlich durchkommen; der Sage nach soll es der Teutoburger Wald gewesen sein. Nun will das Heer auf die (Ebene Hinausrücken. Doch hier naht nicht die Rettung, sondern der Untergang; denn plötzlich sieht sich das gelichtete und todmatte Römerheer von der feindlichen Übermacht umringt. Huf allen Seiten angefallen, wird es festgehalten und niedergemetzelt. Jetzt bringt auch die Flucht keine Rettung, wohin sich die geschreckten Fremdlinge wenden mögen, überall erwartet sie das Racheschwert. Den Feldherrn Darus ergreift die Verzweiflung und er stürzt sich in sein eigenes Schwert. Itlit ihm sinken seine Legionen in den Tod. 3n Rom verbreitete die Kllttbe Von der Niederlage die tiefste Trauer. Der Sage nach stieß Kaiser Rugustus in seinem Schmerz die Stirn gegen die wand und rief verzweifelnd aus: „Darus, Darus, gib mir meine Legionen wieder!" Rrmin aber hatte die Freiheit der Germanen gerettet. Ruf den höhen des Teutoburger Waldes hat man ihm ein schönes Denkmal errichtet. b) Römer und <5ermatten in friedlicher Nachbarschaft. Germanisches Leben in der Vorzeit. Seit undenklichen Zeiten hatten die Germanen hauptsächlich von Viehzucht gelebt. Zwar trieben sie auch schon Ackerbau, doch auf höchst unvollkommene Edeife und darum mit geringem (Ertrage. Ais Hirten konnten sie nicht dicht zusammenwohnen; sie mußten bisweilen ihre leicht gebauten Häuser („vier Pfähle") abbrechen, um neues Weideland zu suchen. — Bisher hatten sie sich vorwiegend nach Süden und Westen hin ausgebreitet, und niemand hatte sie daran ernstlich gehindert. Oie Wirkungen der Reichsgrenze. Das wurde vollkommen anders, seitdem sie bis an die Grenze des Römerreiches gelangt waren. Sie erwies sich jahrhunderte- lang als ein unüberwindliches Hindernis, und zurrt erstenmal hieß es für die Germanen: Bis hierher und nicht weiter! Sie selbst vermehrten sich, und unaufhörlich drängten von (Osten und Norden verwandte Germanengeschlechter nach. Immer dichter rückten nach dem Rhein und der Donau hin die Siebelungen aneinander: es trat „Landnot" ein. 3n der Not wandten sich hier die Germanen einer neuen Lebensweise zu, bei welcher auch für eine dichter wohnende Bevölkerung hinreichend Nahrung gewonnen werden kann. Das war ein sorgsam betriebener Ackerbau. An der Reichsgrenze zuerst wurden die viehzüchtenden Germanen langsam zu Bauern. Daraus folgte notwendigerweise etwas andres; an der Reichsgrenze zuerst gaben die Germanen ihr Wanderleben auf und wurden seßhafte Menschen. — So hat schon die unüberwindliche Reichsgrenze auf die Gesittung der Germanen mächtig eingewirkt. Nun aber lebte jenseits dieser Grenze das hochgesittete Nachbarvolk der Römer. times und Zehntland. Seit Rrmins Seiten haben die Römer nicht mehr ernstlich versucht, die Germanen zu unterwerfen. Das Land links vom Rheine war römisches Gebiet, hier erstand als eine prächtige Römerstadt das heutige Trier. Es birgt noch jetzt manch herrliches Denkmal römischer Baukunst in seinen mauern. (S. T. Vii, 34.) Über den Grenzstrom aber griffen feit den Zeiten Rrmins die Römer nicht mehr hinaus. Nur in dem Winkel zwischen dem Rhein und der Donau
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