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1. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des dreißigjährigen Krieges - S. 47

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Friedrich Barbarossa. 47 ausgestattet mit allen Vorzügen an Leib und Seele und gewinnend im persönlichen Verkehr, wegen seines rötlichen Bartes wurde er von den Italienern Barbarossa, d. H. Hotbart, genannt. — Hebert Karl dem Großen und (Dtto I. steht er als der dritte gewaltige Herrscher des deutschen Volkes im mittelalter. Gleich Karl und ©tto wollte er in der Tat „Hämischer Kaiser" sein. Doch seit den Zeiten jener großen Vorgänger waren neue Mächte emporgekommen, die seinen Weltherrschaftsplänen entgegentraten: das Papsttum, die Fürsten in Deutschland und schließlich noch die italienischen Städte. Hilf seiner ersten Roinfahrt schon lernte Friedrich die Anmaßung und Tücke der welschen kennen. Die Hdelsgeschlechter in Hom forderten vor der Krönung ein Geldgeschenk. Doch er wies auf sein Schwert, erzwang sich den (Eintritt in die Stadt und wurde vom Papste gekrönt. Hun überfielen die Hörner das kaiserliche Lager. Besonders heftig tobte der Kampf auf der Tiberbrücke, hier rettete Heinrich der Löwe mit Einsetzung seiner Lebens den Kaiser aus höchster Gefahr. Ruf dem Hückmarsche über die Rlpen wollten die Veroneser das kaiserliche Heer in einer Schlucht überfallen. Doch Pfalzgraf (Dtto von Wittelsbach mit einer tapferen Schar vertrieb die welschen und schaffte dem Kaiser freie Bahn. Mit den lombardischen Städten mußte er heiße Kämpfe um die kaiserliche (Oberherrschaft führen (s.s. 45!). Unter allen lombardischen Städten nahm Mailand bald die erste Stelle ein. Die italienischen Städte bedienten sich bei ihrem weitreichenden handelswesen ausschließlich des Geldes. 3n allen kaufmännischen Dingen waren sie dem übrigen Rbendlande weit voraus und dienten ihm zum Illuster. Daher haben sich viele italienische Husöriicfe des Handelswesens auch in Deutschland eingebürgert: Tara, Brutto, Netto, — Lombard, Giro, italienische Buchführung usw. verglichen mit Italien war auch Deutschland im wirtschaftlichen Leben noch sehr weit zurück. — Jede der genannten italienischen Städte bildete einen kleinen Freistaat; ihre Bürger wollten von dem Regiment eines deutschen Stadtvogts und von einer Oberherrschaft des deutschen Kaisers nichts mehr wissen. Barbarossa griff zur Gewalt, um bei den lombardischen Städten fein kaiserliches Rnsehen wiederherzustellen, wiederholt mußte er gegen Mailand zu Felde ziehen. Sobald er der Stadt nur den Hülfen kehrte, erhob sie sich von neuem. Schließlich verhängte er über Mailand ein furchtbares Strafgericht; er ließ die Stadt dem Erdboden gleichmachen und zwang die Bewohner, sich in größerer (Entfernung von der alten Stadt an verschiedenen (Drten anzusiedeln. Hun schien Mailand bezwungen. Zrie-richz Hreundschaft mit Heinrich dem Löwen. Um Heinrich den Löwen ganz für sich zu gewinnen, gab er ihm den größten Teil Bayerns wieder zurück. Hur Österreich wurde als ein selbständiges Herzogtum abgetrennt und mit besonderen Vorrechten begabt, wieder war ein Welfe der mächtigste Fürst nächst dem Kaiser geworden. Seine Länder reichten von der Horbfee bis über die Rlpen und bildeten ein stattliches Reich für sich. Die segensreiche 8kieden8zeit. Für Deutschland und das Deutschtum kam nun ein 3ahrzehnt (1160—1170) unvergleichlicher (Erfolge. Mit der Wiedergewin-
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