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1. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des dreißigjährigen Krieges - S. 49

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Friedrich Barbarossa. 49 Friedrich gab die Belagerung aus und eilte zurück, um neue Streitkräfte aufzubieten; er wandte sich jetzt an Heinrich den Löwen und forderte ihn zum Beistand aus. Doch nun geschah das Unerhörte: Heinrich verweigerte die Heeresfolge. Der Sage nach bat zu Lhiavenna (nach anderen Berichten zu Partenkirchen) der Kaiser den Herzog auf den Knien, ihn doch jetzt nicht zu verlassen, vergebens. Der mächtigste Reichsfürst, des Kaisers Detter, verübte Treubruch und zwar in der Stunde höchster (Befahr. Nun nahm Friedrich mit einem kleinen Heere die Schlacht gegen die Lombarden an. (Er erlitt 1176 bei Legnano eine furchtbare Niederlage. Doch gerade im Unglück zeigt Barbarossa seine Größe. (Er überwindet sich selbst und handelt klug. — Friedrich war im Banne. Deshalb beugte er sich zunächst vor dem Papste, um Frieden mit der Kirche zu erlangen. Der Papst sprach ihn vom Banne los, und dadurch war das gefährliche Bündnis mit den Städten gesprengt. Der Papste vermittelte auch den Frieden mit den Städten. Friedrich begnügte sich damit, daß sie seine Oberherrschaft anerkannten; dagegen gewährte er ihnen das Recht, ihre inneren Angelegenheiten selbständig zu ordnen. Der Sturz Heinrichs des Löwen. Sobald als möglich kehrte Friedrich heim und lud Heinrich vor ein Fürstengericht. Trotz wiederholter Ladung stellte sich der Welse nicht. Da tat ihn der Kaiser in des Reiches Acht und sprach ihm alle seine Länder ab. Bayern wurde den Wittelsbachern verliehen, die dort noch heute regieren. Sachsen wurde zerstückelt und an verschiedene Herren ausgeteilt. Zugunsten des Gestürzten rührte sich keine Hand, sondern die kleinen Herren frohlockten. 3u sehr hatte sich Heinrich in den Tagen des Glückes durch seinen Stolz verhaßt gemacht. — Nun beugte sich zwar der Löwe; doch zu spät lag er zu Friedrichs Füßen. Dieser verhieß ihm seine Gnade, sobald die dreijährige Verbannungszeit abgelaufen fein würde. Doch von feinen Ländern erhielt er nur fein (Erbe in Braunfchtveig und Lüneburg zurück. Die Tage der höchsten Glanzer. Nach langen Kämpfen war dem Kaiser noch ein Jahrzehnt des Friedens beschießen. Zwei herrliche Söhne waren herangewachsen. Ihre Schwertleite feierte Friedrich durch das berühmte Reichsfeft zu Mainz. 3u Pfingsten des Jahres 1184 folgten feiner (Einladung alle Fürsten und (Edlen des Reiches. Die Blüte der deutschen Ritterschaft war zu Turnieren und höfischen Festlichkeiten hier vereint, und groß war der Zulauf von Schaulustigen, von Krämern, Gauklern und Spielleuten. Huch die ritterlichen Minnesänger fanden sich ein, um das Kaiserseft zu verherrlichen. Unauslöschlich prägte sich in ihre Seele das Bild dieser glanzvollen Pfingfttage. Und wenn in späteren Heldendichtungen königliche Feste geschildert werden, so geben die Dichter meist nur (Erinnerungen an dieses Mainzer Reichsfeft wieder. — Seinen Sohn Heinrich vermählte er mit der (Erbin des Normannenreiches. (Neapel und Sizilien.) Die Hochzeit wurde mit großer Pracht gefeiert und zwar in derselben Stadt, die dem Kaiser solange feindlich gewesen, in Mailand. Barbarossas Heldentod. Der Sultan Saladin von Ägypten hatte 1187 das Königreich Jerusalem erobert. Friedrich Barbarossa fetzte sich als letztes Ziel feines Lebens, den Ungläubigen das heilige Land wieder zu entreißen. Gemeinsam mit den Königen Philipp von Frankreich und Richard Löwenherz von (England unternahm Sd)oenborit, Geschichte für Mittelschulen. Iii. 4
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