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1. Mittelalter - S. 12

1879 - Dillenburg : Seel
— 12 — wo er den Willibrord drei Jahre lang kräftig unterstützte. Gern hätte Willibrord den Winfried als seinen Nachfolger (als Bischof von Utrecht) gesehen, allein Winfried trieb es hinaus, auch den übrigen Deutschen das Evangelium zu bringen. Er reiste 722 nach Hessen, taufte zu Amöneburg (im Kreise Kirchhain) zwei Grasen, die Brüder Dedik und Dirols, und legte daselbst das erste Kloster an. Darauf Zog er weiter durch den Hessengan und nahm Taufende durch die Taufe in das Christenthum auf. Da er gerade hier so herrliche Erfolge gehabt hatte, fandte er einen Vertrauten nach Rom, um den Papst davon in Kenntnis zu setzen und für die Ernennung von Priestern und Erbauung von Kircheu Rath zu erbitten. Da der Papst sich von seiner Recht-gläubigkeit selbst überzeugen wollte, so forderte er den Bonisacins nach Rom. Dieser folgte im Jahre 723; nachdem er sein Bekenntnis abgelegt und Anhänglichkeit an den Stuhl Petri gelobt hatte, wurde er vom Papste zum Reisebischof ernannt. Karl Martell versah ihn auf die Bitte des Papstes mit Schutzbriefen an alle geistlichen und weltlichen Behörden. Nun wandte er sich zum zweitenmale nach Hessen, zerstörte bei Geismar (südwestlich von Kassel) die dem Donnergotte Thor geweihte Eiche, gründete die Klöster Fritzlar und Büraberg und zugleich auch Eichstädt (für den östlichen Theil Hessens) und Würzburg, zog daun an der Fulda aufwärts, wo durch seinen Schüler Lnllns das Bisthum H e r s s e l d und durch S t u r m das Kloster Fulda gegründet wurden. Bei Geismar war ein Hauptsitz des Götzendienstes. Hier stand eine alte Eiche, welche dem Donnergott Thor geweiht war. Schon lange hatte Bonisacins den Heiden die Nichtigkeit ihres Gottes gepredigt, aber vergeblich ; der Anblick des Heiligthums wirkte seiner Predigt entgegen und zog sogar viele Neubekehrte wieder ins Heidenthnm zurück. Da beschloß Bonisacins, die Eiche zu vernichten. Mit einer Axt in der Hand und von einigen Gefährten begleitet, begab er sich eines Morgens nach dem Crte hin, wo die Eiche stanb. Die Heiben folgten ihm in der Erwartung, ihr Gott werbe den Frevler mit Donner und Blitz für sein Beginnen strafen. Aber Bonisacins blieb unversehrt; die Eiche fiel. Ans der Stelle, wo die Eiche gestanben, pflanzte er das Kreuz auf, und ans dem Holze der Eiche baute er eine dem heil. Petrus geweihte Kapelle. Da war der Glaube an die Macht der Götter verfchtvunben; Viele bekehrten sich und bekannten den Christengott. Die unermüdliche Thätigkeit des Bonisacius wurde vom Papste mit Verleihung des erzbischöflichen Mantels belohnt; als Erzbischof nahm er seinen Sitz in Mainz. c. Tod des Bonisacius. Am Spätabend seines Lebens, als er schon 70 Jahre alt war, beschloß Bonisaeius die Fort-
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